Archiv Aktuelles

von 01.2020 bis 


 

 

 

08.07.20

 

Mein „ON – OFF Verhältnis zu Print-Medien, Online-Magazinen, Post-s für Andere

 

Ich werde in letzter Zeit immer mal wieder gefragt oder angeschrieben, warum es keine Artikel in Angel-Magazinen, egal ob gedruckt oder online, oder auch neuerdings keine Beiträge in Sozialen Netzwerken meiner Kooperationspartner von mir gibt.

War schon erstaunt, dass gerade in den letzten ca. 3 bis 4 Wochen diese Frage recht häufig kam, Danke! Vielen Dank! Im Umkehrschluss heißt das ja, dass Ihr mein Geschreibe gern gelesen habt. Freut mich ehrlich sehr! Solch Feedback ist mir viel lieber als „clicks“ oder „likes“. Zumal ich selber keinen Account in irgendeinem sozialen Netzwerk habe bzw. betreibe. Eben nur meine eigene Webseite, mehr nicht.

Ich definiere mich generell nicht über die Anzahl „virtueller Freunde“. Ist mir sowas von fremd!

Entweder man hat ein paar ganz wenige richtige Freunde, oder Bekannte. Punkt!

Sorry, zurück zum Thema, zu Eurer Anfrage:

Für einen Artikel, keinen Kurztext, brauche ich mittlerweile bis zu 6 Monate, einschließlich der Auswahl von den entsprechenden Bildern. Ist leider meinem Gesundheitszustand geschuldet, der sich konstant verschlechtert. Bis vor 4 oder 5 Jahren brauchte ich gerade mal 3 bis 5 Tage!

Das Niveau meiner Schreiberei sollte recht hoch, oder wenigstens „gut“ sein, das ist mein eigener Anspruch. Wenn nun Artikel angefragt werden, dann gehe ich davon aus, dass dieser oder diese zeitnah erscheinen, veröffentlicht werden! Das war leider zuletzt nimmer der Fall, trotz genauer Absprachen und Vereinbarungen! Da ist mir der ganze Aufwand zu schade! Meine Kraft und Arbeit zu viel Wert, dass meine Sachen in der Ablage „Verschiedenes“ oder „vielleicht irgendwann mal“ verschwinden.

Zudem scheinen einige „Kollegen“ ihre Schreiberei zur Unterstützung ihrer Profil-Neurose zu brauchen. Ich möchte auch nicht mit diesen Herrschaften über einen Kamm gezogen werden!

Nein, ich bin nicht eingebildet! Nur beobachte ich die Szene schon paar Jährchen, da kriegt man Vieles mit!

Da schaue ich doch lieber, dass meine Webseite regelmäßig bedient wird, ich immer wieder etwas „Gutes“ reinstellen kann, mein Niveau da drin beibehalten werden kann! Und Ihr belohnt ja meine Arbeit auch, sichtbar für mich durch die täglichen Besuche auf meiner Seite. DAS freut mich sehr, riesig!

Obwohl diese Statistiken nicht viel aussagen, da bei meinem Betreiber der Webseite die Cookie-Zeile ganz oben sich befindet. Somit wird niemand genötigt, da sein „ok“ zu geben, damit er gezählt wird, man kann es ja auch ablehnen.

Und natürlich freut mich Euer Feedback sehr, egal ob positive oder auch mal negative Reaktionen!

Denke, dass Ihr nun nachvollziehen könnt, warum es so ist wie es ist! Danke für Euer Verständnis!

 

Ach so, fast vergessen: ich investiere meine wenige gute Stunden auch in andere Projekte, das ist für mich schon fast eine Therapiemaßnahme, lenkt mich auch von den Schmerzen ab!

Wie (zugegeben schon mehrmals) versprochen, werde ich bald über diese Projekte mehr schreiben!

 

Nach diesem zugegeben etwas trockenen Beitrag wird der Nächste umso fischiger, soviel kann ich Euch schon versprechen: Kevin´s (schon fast traditionelle) Sommer-action …!

 

ATTACKEEEEEEE 😊 

 

 

04.07.20

 

Um es gleich von Anfang an klar zu stellen:

Nein! Auch wenn aus Spanien mehr Fänge, Fische nun kommen dürften, werde ich weiterhin versuchen, ausreichend Heimat-Fänge, oder auch Tipps, Anregungen speziell für Heimat-Wallis, hier zu beschreiben, zu präsentieren! Wobei der ein oder andere Tipp sicherlich "sowohl als auch" zu verwenden sein könnte...

 

 

Damals und heute …

 

…scheinen die gleichen Ködertypen auf Zander zu funktionieren wie bereits vor über 15 Jahren!

 

Es ist schon irgendwie erstaunlich, vor allem wenn man bedenkt, dass es immer wieder sogenannte „Köderpausen“ an einem Gewässer gibt. Das was vor paar Jahren eine „Fanggarantie“ auf die Räuber war, das geht irgendwann, nach Dauer-Beschuss von Barsch, Hecht & Co nimmer. Die Räuber scheinen den Köder in und auswendig zu kennen. Fehlt nur noch, dass uns die Fische im Moment der Landung den Hersteller, Katalogseite, UVP des Köders daher beten…!

Am Ebro ist das aber wohl eher weniger der Fall, wenn man die Fänge der letzten Tage von Kalle und seinem Gast Patrick anschaut.

Immer noch ein Dauerläufer ist der legendäre Kauli!

Oft kopiert, von jedem Anbieter mit irgendeinem unverwechselbaren und einem „nur dies hier bringt Euch den Fisch“ – Detail versehen, fängt und fängt und fängt… Fast schon wie der über Jahre hinweg abgedroschene Werbe-Slogan des VW Käfer, der auch läuft und läuft und… richtig: läuft!

Es hat sich ebenso an einer gewissen Farb- oder "Dekor" - Vorliebe der Zander und nun auch der Ebro-Barsche recht wenig geändert.

Falls Ihr mal Bock auf nicht nur Waller haben solltet, dann besucht doch mal unseren Kalle am Ebro.

Touren, Guidings auf Barsch und Zander hat er ebenso in seinem Programm.

 

In diesem Sinne: Attackeeeeee 😊

 

Unten: Zander´s Leibgericht vor vielen vielen Jahren ...

 

 

26.06.20

 

Hier schon mal ne kleine Meldung vorab...

 

Vegane Maccaroni?

Nein, nein, ich bin nicht zum Veganer geworden!

Was hier unten so skurril aussehen mag, dass sind in Wirklichkeit round about 2100 Stück Tubes, (fast) auf den Millimeter genau und schön exakt gerade geschnitten!

Alle diejenigen unter Euch, die mein Schaffen und Tun in den letzten Wochen, Monaten, Jahre verfolgt haben, werden wahrscheinlich wissen, was es damit auf sich hat: das neue Projekt und die Produktion meines „Meisterstückes“ hat begonnen!

Attackeeeee! 😊

Dämnäxt mäährrr!

 

 

24.06.20

 

Bevor ich Euch den eigentlichen Bericht reinstelle, noch etwas hier zur Rubrik "Aktuelles":

Anscheinend habe ich dieses Jahr schon so viel geschrieben, dass mein freier Platz in dieser Rubrik am Limit steht. Daher ist Vieles aus diesem Jahr in der neuen Rubrik "Archiv Aktuelles (01.2020 - ...) rüber gezogen worden!

Also nix ist verloren gegangen! 

 

 Nun zum

Nachtrag, Fangmeldungen

 

Ich bin Euch noch die Fangmeldungen, besser gesagt eine kleine Auswahl von Heimat - Fängen gleich zu Beginn des Jahres und aus diesem Frühjahr „schuldig“.

Denke, Ihr habt und hattet dafür Verständnis, dass ich erst jetzt damit rausrücke.

Zum einen aus Solidarität zu den Anglern, die zu Beginn, im Laufe der Pandemie nicht ans Wasser konnten. Und weil eh viel zu viel am Wasser los war, ich zumindest nicht noch mehr Leute „motivieren“ wollte, hier die Strecke regelrecht zu belagern! Über das „warum“ habe ich mich schon mehr als genug geäußert und geärgert.

Zurück zu den Fängen:

Es waren schöne Fische! Auch waren kapitale Burschen dabei, aber ebenso die „Otto-Normal“-Größe, die wir nicht verschweigen wollen! So ehrlich sollte man schon sein und nicht den Eindruck erwecken, dass nur Große, rein nur kapitale Waller gefangen wurden und werden. Man fängt halt auch nicht bei jedem Ansitz! Für diese Busch-Trommelei sind andere verantwortlich. Wer es glauben will …

Kevin und sein Angelkumpel Benni hatten vorm ersten richtigen Biss über 48 Stunden „Leerlauf“, null Aktion! Erst am dritten Morgen rummste es zweimal kurz hintereinander. Danach war wieder Ruhe, null, nada, nix. Es dauerte über 24 Stunden, bis es wieder hieß „action!“. Hätten die 2 nach den ersten beiden Nächten aufgehört, weil Familie und/ oder Arbeit gerufen hätten, wäre es eine Null-Runde geworden, zero Bisse und zero Fisch!. Wenn die 2 dagegen an den Tagen 3 und 4 „nur“ draußen gewesen wären, dann, ja dann: alles super!!!

Aber, so ist Angeln, auch das Angeln, Ansitzangeln auf Waller! Es ist (zum Glück!) kein Wunschkonzert! Zumal das Thermometer immer wieder in der Nacht oder früh morgens in den empfindlich-kalten unangenehmen Minusgrad-Bereich gefallen war! Deswegen mag der ein oder andere nicht so amused beim „nach einer richtig kühlen bis kalten Nacht im kalten Wasser stehen und dann noch ein Loch in der Wathose haben...“ anzusehen sein! Zudem hatten die Frisöre ausgerechnet an diesen Tagen frei …! 😊

Ursel und Stefan hatten auch im deren zur Verfügung stehenden sehr kleinen Zeitfenster Erfolg gehabt.

Ja, Glück gehört immer mit dazu! Aber auch richtig viel, langjährige Erfahrung!

Ich kann mich an fast jedem dieser hier ausgewählten Fische nochmals erfreuen. Bin bei jedem einzelnen Fisch sofort, ja fast schon in Echtzeit, informiert worden, live und in Farbe!

Also viel Spaß beim Anschauen!

 

 

20.06.20

 

Die größten Irrtümer oder „fake news“ über den Waller und/oder das Welsangeln

 

1. „Wallerfressen immer und alles!

“Totaler Blödsinn! Wenn dem so wäre, dann könnten wir doch immer und regelmäßig einen oder mehrere fangen?! Und wählerisch sind die Kameraden ja auch, was ihre Nahrung anbelangt. Mal Wurm, dann lieber Grundeln oder Krebse, und gerne andere Fische. Zudem ist der Wels ein Stoffwechsel-Fisch, je kälter das Wasser, umso länger muss erverdauen, kommt einige Tage ohne Nachschub aus.

 

2. „Welse fressen ganze Gewässer leer“

Typische Aussage für, sorry!, ältere Vereins- oder Vorstandsmitglieder, die an ihrem Gewässer nix mehr fangen und deswegen die Waller als Übeltäter sehen, wenn überhaupt welche im Gewässer drin sind! Kann da nur auf 1. Verweisen.Man sollte manchen dieser Kollegen mal vielleicht nen Tipp geben, dass sie eventuell ihre Art zu angeln überdenken, und vielleicht doch anpassen sollten. Es muss ja nicht gleich die neueste, ausgefallenste und wahrscheinlich aus Amerika oder Japan stammende Trend-Angel-Finesse-Art sein. Klar lebt ein Waller in einem kleinen Forellensee wie die bekannte Made im Speck! Dennoch ist ein restloses Leerfressen eher unwahrscheinlich!

 

3. „Waller sind Augen-Räuber, können gut sehen“

Falsch! Er nimmt seine Beute über das Gehör, Geruch und Seitenlinien auf. Von daher ist es auch egal, ob man einen gelben, grünen, weißen und sonstigen farbfrohen Kunstköder nimmt. Auch das Einsetzen von farbigen U-Posen macht keinen Sinn!

 

4. „Waller haben keine natürlichen Feinde, außer uns“

Stimmt nur bedingt! Ab einer Länge von ca. 1m mag das zutreffen. Kleine Welse werden auch von anderen Räubern und Wasservögeln attackiert und auch gefressen. Einzig der kleine Verwandte, der Zwergwels, wird wegen seiner Stacheln verschmäht. In Gewässern mit einem sehr großen Wels-Bestand werden auch mal kleinere Welse von ihren Artgenossen gefressen.

 

5. „Waller fängt man nur in den warmen und heißen Monaten“

Oft genug schon darüber geschrieben: den Waller kann man das ganze Jahr über fangen, selbst im tiefsten Winter! Dazu braucht es auch keinen Warmwasser-Einleiter! Vielleicht liegt dieser Irrtum auch daran, dass im Sommer deutlich mehr Angler es auf Wels abgesehen haben, und man hin und wieder auch mehr Waller beim Rauben sehen kann?

 

6. „Man kann auf Ansage ein oder mehrere kapitale Waller fangen oder durch die Auswahl der Ködergröße die Wunsch-Größe des Fanges beeinflussen“

Absoluter Blödsinn (oder gibt’s da noch eine Wort-Steigerung für „Blödsinn“?). Irgendjemand hat mal irgendwo den Anglern dies erzählt… (naja, weiß auch wer das ursprünglich in die Welt gesetzt hatte…, egal)! Erstmal zu dieser „Ansage“, oder Vorhersage: das wäre so, als ob der Heilige Kral gefunden worden wäre! Von daher, schnell, ganz schnell abhaken oder vergessen. Oder lebt Nostradamus noch? Auch stimmt das mit der Ködergröße-Auswahl ebenso wenig. Das werden die meisten von Euch schon sicherlich selbst erfahren haben, oder? Auf 3 Tauwürmer biss der 220er Waller (hatte Kevin aktuell dies Frühjahr), und die 35er Forelle nahm ein Wels mit knapp ü 1m usw. Also auch dieser Wunschgedanke ganz schnell ab in die Tonne!

 

7. „Klopfen geht immer!“

Wenn´s denn mal immer nur so einfach wäre… Es gibt dafür mehr als genug Gegen-Beispiele, sehr viele Gewässer, die regelrecht kaputt „geklopft“ wurden. Prominentes Beispiel ist dafür der Ebro-Stausee bei Riba Roja. Hier ging viele Jahre null beim Klopfen! Viele Jahre davor wurde der Stausee regelrecht mit den Wallerhölzern durchgerührt, bis die Waller kaum und letztendlich überhaupt nimmer auf den „Sound“ reagierten, egal was und welche Hölzer genommen wurden! Ich kenne selbst einige Seen, Häfen und auch Abschnitte am Rhein, an denen man es wohl erst in paar Jahren wieder mal probieren kann. Problem ist eben nun mal bei dieser Angelei, dass es jeder im Umkreis von Kilometern hören kann, und damit regelrecht aufmerksam gemacht wird. Mal ganz abgesehen von irgendwelchen Fangmeldungen in den einschlägigen Foren und/ oder sozialen Netzwerken. Damit auch diese Aussage hinzu in die Tonne!

 

8. „Mit Tauwurm fangt man nur kleine Waller“

Auch schon unter 6. Kurz angesprochen, Tauwurm oder Tauwurmbündel sind immer noch der/ die Wallerköder Nummer Weil erstens relativ leicht zu beschaffen, und weil zweitens sie egal zu welcher Jahreszeit einfach Fisch bringen! Und es müssen nicht immer 15 oder 20 Würmer auf dem oder den Haken sein, manchmal ist weniger einfach auch (oft) mehr! Soll heißen, dass ein ganz leichtes Rig mit 3 bis 6 Würmern schon ausreichen. Und viele, auch richtig gute, große Waller haben nicht nur wir mit den Krabblern fangen können! Fragt mal bei irgendeiner sich Euch bietenden Gelegenheit bei Kevin nach, er hat da eine ganz eindeutige Meinung pro Tauwurm! Er hat die meisten seiner kapitalen ü 2 Meter Welse mit Tauwurm fangen können. Klar steigt auch dabei mal ein Kleiner ein, aber das gibt’s doch auch bei anderen Waller-Ködern, oder? Meine jetzt aber damit nicht Köfis über 5 kg Gewicht. Wobei ich das auch live und in Farbe miterlebt hatte, wie am Ebro ein 1,20er Wels einen 6 kg Karpfen nahm!

 

9. „Man braucht kein teures oder high-end Tackle für das Welsangeln“

Ja, oder Jein! Möchte Euch das am Beispiel meines Teams beschreiben: Die Mehrheit meiner Männers fischen bevorzugt die neue Catfire Ruten! Stefan hatte bis eben er diese neuen Ruten bekam, viele Jahre die ganz alte Turbo Cat Rute gefischt, bis er sich zwei Ringe und ein Handteil teilweise geschrottet hatte. Volker fischte lieber die Team Waller Z mit 270 vom Boot aus beim Ansitzangeln. Bis er dieses Frühjahr für sich nun auch die Catfire Boje in 270 entdeckt und zum neuen Liebling erklärt hat! Kevin und Mike nutzen von Anfang an die Turbo Cat, bzw aktuell die Catfire. Ist ja auch ein ordentlicher Preisunterschied von der TW zu den TCs oder Catfire-s! Mein Spruch lautet zudem Thema immer: die Waller interessieren sich nicht für den Preis des Tackles, wenn sie den ausgelegten Köder nehmen wollen! Und wenn etwas günstigeres Tackle bzw. Ruten einen guten Job machen, nicht schon beim 180er Fisch in der Strömung die Rute an ihr Limit kommt, null Reserve hintenraus hat, dann ist das absolut ok, tauglich! Bei den Rollen sind zumindest wir im Team uns einig: wenn, dann aber bitte schon richtiges Material! Da muss es kein Carbon aus Gewichtsgründen irgendwo an oder bei der Rolle sein! Lieber Heavy Metal! Und da wir alle Multirollen-Fans, zumindest beim Ansitzangeln sind, hat sich die Fragestellung nach einer billigen, günstigen Rolle eigentlich schon erledigt! Eine Multi unter 100€ wird schwierig zu finden sein, oder? Denke, dass man eher mal die Ruten wechselt oder austauscht, aber die Rollen? Nö! Die sollten schon paar viele Jahre halten, wenigstens 7 bis 10 Jahre?!

 

Das waren mal einige Irrtümer oder „wrong facts“. Habe lange noch überlegen müssen, ob ich nicht noch einen 10. Punkt zusammenkriege, aber nun sind´s eben doch „nur“ 9 geworden! Falls Ihr noch einen Irrläufer haben solltet, immer her damit. Vielleicht kann man ja die Liste auf dem Laufenden halten?!

 

 

13.06.20

Meeres-Bungee-Rig  Ahoi!

Eine ganz aktuelle Fangmeldung meines Sportex Team-Kollegen und guten Freundes Frank Selke.

Frank ist Guide auf den Bodden, Rügen. Er hatte es die Tage bei ruhigerem Wetter und ausnahmsweise mal etwas sanftmütiger See auf die Ostsee-Dorsche abgesehen. Und immer dann, wenn Gummifische oder Twister zum Einsatz kommen, schaltet Frank ein Meeres-Bungee Rig in R vor den ab 50 Gr. plus schweren Bleikopf.

Wie Ihr sehen könnt, es hat funktioniert… wie immer 😊 kann man da schon beim Frank sagen.

Petri Frank zu dem schönen Ostsee-Leoparden! 

Falls Ihr mal Lust haben solltet, den Räubern rund um Rügen, oder den Lachsen oder Dorschen in der Ostsee auf die Schuppen zu rücken, hier Frank´s Webseite mit allen wichtigen Informationen: www.keschern.de

Wo Ihr das Meeres-Bungee-Rig bekommen könnt? Alle Infos dazu, auch welche Ausführungen es aktuell gibt, findet Ihr in der entsprechenden Rubrik auf dieser Webseite.

  

13.06.20

Ich möchte Euch aber nicht mit einem zumindest für mich traurigen Beitrag ins Wochenende schicken! Daher noch eine schöne Fangmeldung:

von meinem guten Freund Kalle,  Karlheinz Decker www.extreme-ebrofishing.com

Kalle ist als Meister seines Faches „Wallerangeln am Ebro“ bekannt, und bei den Fischen eher berüchtigt 😊!

Aber er kann auch Zandern, wie er gerade aktuell am Dienstag-Abend in kurzer Zeit mit seiner Styx (auch Kalle weiß was gut ist 😊) am mittlerweile heimischen Ebro eindrucksvoll bewiesen hat. Wobei, beweisen braucht er eigentlich überhaupt nix oder Jemanden! Er hat ursprünglich mit Geburt Rhein-Wasser getrunken oder wurde damit getauft. Durch zahlreiche gemeinsame Stunden hier am Rhein oder auch am Ebro weiß ich schon, was Kalle auf dem Kasten hat! Übrigens, dass Gufi-Angeln am Ebro (und Rhein) hatte Kalle durch mich, na sagen wir mal besser kennengelernt! Gelernt ist halt gelernt! Nochmals ein dickes Petri auch von dieser Seite!

Falls Ihr mal Lust auf Abenteuer am Ebro haben solltet, und egal ob Barsch, Karpfen, Wels oder Zander fangen möchtet, fragt einfach mal bei ihm an, ob und wann Termine noch frei sind.

Und Dir, mein guter alter Bumbeltunker, wünsch ich endlich wieder mögliche Guiding-Touren und schöne Stunden mit deinen Gästen! Und natürlich viel Erfolg!

 

 

 

12.06.20

 

Ein ganz Großer ist gegangen …!

 

 

Habe etwas Zeit gebraucht, um es zu begreifen, dazu was schreiben zu können.

Denn ich war und bin sehr traurig! Traurig über das, was ich von einem sehr guten Freund erfahren hatte:

Willi Frosch ist tot!

 

Ja, unser Willi, unser lieber, toller Kollege Willi ist von uns gegangen!

 

Egal, ob Anfänger, Fortgeschrittener, Profi, Kunde, Kind, er war zu allen und jeden überaus freundlich, hilfsbereit, gab sehr gerne sein Wissen weiter. Beriet Kunden, egal ob auf kleinen Hausmessen bei Angelhändlern oder größte Angelmessen. Er war fast überall zu finden.

 

Allein schon sein kleiner, grammatikalisch umgestellter Satzbeginn: „Sag ich …“ drückt unheimlich viel über ihn aus: er hielt sich nicht für DEN wichtigsten, berühmten Angel-Profi.

Er konnte aber auch den- oder diejenigen, die er nicht so mochte, das waren wirklich nur ganz Wenige, seine Meinung geigen und/ oder außer ein paar Höflichkeitsfloskeln wie „Guten Morgen“, oder „Hallo“, links liegen lassen. Ein Faden-gerader Mensch eben! Allein schon seine Loyalität über Jahrzehnte hinweg zu „seinem“ Hersteller Balzer sagt sehr sehr viel aus. Gerade in unserer heutigen schnell-lebigen und von Profil-Neurotikern oder „Möchte-gerne“ nicht geprägten, aber leider doch sehr gegenwärtigen Zeit.

 

Mich nahm er schon zu Beginn meiner „Karriere als „Angel-Profi“ ernst, egal ob ich für einen anderen Mitbewerber tätig war. „Junge, schön Dich wieder zu sehen! Wie geht’s Dir?“ waren bei jedem nur möglichen Zusammentreffen über die vielen Jahre hinweg seine Begrüßung, gepaart mit einem herzlichen Händedruck und Schulterklopfen.

Wir nahmen uns immer ein paar Minuten Zeit zum Plaudern, egal worüber. Nie hatte man das Gefühl, dass es einfach nur so daher geschwätzt wurde, um die Form zu wahren oder über belanglose Dinge zu reden!

 

Ich mochte ihn sehr! Und ja, er wird mir, nicht nur mir, sehr fehlen!

 

 

Mein tiefstes Mitgefühl an all seine Lieben!

 

 

„Willi, sag ich, mach´s gut!"

Wir werden Dich in unserer Erinnerung behalten und Dich herzensguten und tollen Kollegen niemals vergessen können!

 

 

  

 

 

 

10.06.20

Ein Resümee der letzten 3 Monate

Nein, eine Zusammenfassung der Fänge meiner Mannen aus diesem Jahr gibt es erst demnächst.

Und zwar genau dann, wenn auch der letzte „Hirsch“ kapiert haben sollte, dass bebilderte Waller-Fangerfolge keine Fanggarantie jederzeit und für jedermann einfach so sind!

Vor den Fängen kommt aber: genau, die Vorarbeit! Oder wie in diesem Falle die Nacharbeit.

Es geht nochmals um das Thema der optimalen (Fang-) Bedingungen. Und da gibt es mittlerweile eine Regel, nämlich dass es kaum noch eine Regel gibt!

Habt Ihr zufällig mal die letzten Wochen auf die Wetterdaten, wie zum Beispiel den Wind geachtet?

Ist Euch was aufgefallen? Hatte das Thema schon mal kurz bei „Fangstatistik“ angeritzt. Eigentlich leben wir in einer (Süd -) West-Wind-Zone. Das haben wir alle mal vor zig Jahren, irgendwann im letzten Jahrhundert, in der Schule gelernt, richtig? Richtig! Nur was wir seit fast oder schon seit über 2 Jahren erleben und haben, dass sind Winde aus nördlicher Richtung.

Jetzt kommt wieder mal Opa´s alte Angelweisheit: „Weht der Wind aus Nord, bleib vom Wasser fort“.

Was Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte lang zutraf, das hat sich in den letzten Jahren komplett ver- und gedreht! Ich habe mir daher die Monate März bis einschließlich Mai näher angesehen, Datenbeziehen sich auf Weingarten (Baden), 144m ü NHN.

März: 17 Tage Wind aus NW oder NO

           Temperaturen: Tiefst: -1°C, Höchst: 19°C

           Luftdruck: Tiefst: 988 mbar, Höchst: 1034 mbar

April: 19 Tage Wind aus NW oder NO

          Temperaturen: Tiefst: -1°C, Höchst: 25°C

          Luftdruck: Tiefst: 1003 mbar, Höchst: 1033 mbar

Mai:   25 Tage Wind aus NW oder NO

           Temperaturen: Tiefst: 4°C, Höchst: 26°C

           Luftdruck: Tiefst: 1002 mbar, Höchst: 1034 mbar

Wir haben also deutlich mehr Tage, auch hintereinander, an denen der Wind aus nördlicher Richtung weht. Selbst die Starkwinde oder leichten bis mittlere Böen kamen ausschließlich aus dem Norden. Das sollte eigentlich bedeuten, dass wenig oder kaum was gefangen werden konnte. Wenn, dann nur an den wenigen einzelnen Tagen oder Stunden mit westlichen und süd-westlichen Winden. Zudem schiebt bei uns der Wind aus Nord, Nord-Ost, Nord-West gegen die Strömung, Fließrichtung des Rheins.

Aber, es wurde gefangen! Nicht an den wenigen „guten“ Tagen, sondern immer wieder richtig gut!

Und es wird noch skurriler: wenn Ihr Euch in meiner Monats-Zusammenfassung die Luftdruckwerte anschaut, sind schon krasse Gegensätze, oder? Und diese extremen Luftdruckwechsel gab es mitunter innerhalb von 2 oder 3 Tagen! Dennoch kam in diesen Phasen mit den früher schlechten Bedingungen Fisch. Würde also bedeuten, dass wir unser ganzes Wissen und auch Erfahrungen bezüglich Witterungseinflüsse komplett um 180° abändern sollten? Und/ oder es würde ebenso bedeuten, dass sich die Fische, zumindest die Waller, sich nur noch wenig um unsere guten oder schlechten Bedingungen kümmern, sondern dann fressen, wenn sie halt Kohldampf schieben?! „Ach Walter, ich weiß auch dass da über uns ein kühler Nordwind weht, aber ich will was zwischen den Kauleistenhaben…“ 😊

Oder haben sich die Welse den neuen Bedingungen einfach „nur“ angepasst? Ich weiß, es gibt einige Kollegen, die sich nicht ums Barometer scheren, die der Meinung sind, dass Luftdruck und die Wechsel noch nie Einfluss auf das Beißverhalten der Fische hatten und haben. Auch beim Zander und Waller. Nur da belegen die über Jahre hinweg aufgeschriebenen Daten eindeutig das Gegenteil zu deren Meinung.

Mal sehen, ob wir noch weitere neue Erkenntnisse zu diesem Thema im Laufe dieses Jahres bekommen. Wir werden es auf jeden Fall im Auge behalten! Denke, dass ich gegen Ende des Jahres nochmals was dazu hier schreiben werde, wenn wir mehr Daten gesammelt haben.

PS.: Natürlich sind Waller, die beim Spinnfischen, Klopfen oder Vertikalen gefangen wurden, hierbei ausgeschlossen! Für diese Fangerfolge sind diese Wetter-Parameter nicht zwingend erforderlich!

 

 

Hier meine persönliche Auswahl von Wetter-Seiten im Netz:

 

Wetter-Vorhersage, DAS hier ist meine Nummer 1!

www.proplanta.de

Klar, über mehr als 3 oder 4 Tage im Voraus ist immer eine gewisse Unsicherheit da. Außer, wir haben

wirklich mal ein extrem großes, dickes Hoch- oder Tiefdruckgebiet über uns liegen…

 

Für den Wetter-Rückblick nutze ich gerne diese Seiten:

www.timeanddate.de

Gerade dann, wenn ich genau wissen möchte, wie sich das Wetter in den letzten Wochen verändert

hat, um eventuell Rückschlüsse auf und für das Beißverhalten ziehen zu können.

 

Möchte ich die letzten Stunden genau wissen, ob im Stunden- oder 6-Stunden-Takt, dann nutze ich diesen Wetterdienst:

www.wetteronline.de

Hier kann ich mir eine der gerade am nächsten gelegenen Wetterstationen abrufen! Niederschlag, Luftdruck, Wind, also genau die mir wichtigen Parameter sind aufgelistet!

 

 

03.06.20

Hochwasser, 3. Teil

Fällt der Wasserstand konstant ab, dann bekommen wir mit etwas Glück nochmal ein kurzes Zeitfenster, in dem sich das gezielte Befischen der Hochwasser-Welse lohnen kann.

Natürlich braucht man dann auch die Zeit dafür, um genau dann an diesem oder jenen speziellen Platz angeln gehen zu können!

Gemeint sind hierbei die Zu- beziehungsweise Abläufe der Seitenarme oder Nebengewässer. Wir wissen, dass die Welse je nach Wassertemperatur ihre Nahrung schnell verdauen und deswegen Nachschub brauchen. Und wir wissen zudem, dass die Waller diese Überflutungsbereiche verlassen, sobald der Pegel zu fallen beginnt Nun geht das ganze Spiel in umgekehrter Form weiter, denn die Uriane ziehen in den Fluss zurück und halten sich vor den Abläufen, egal ob Graben oder Dohle, auf.

Alles, was nun auf diesem Weg zurück ins Hauptgewässer schwimmt, muss auch an den Wallern vorbei! Die Welse halten sich im Grenzbereich des schon klareren Hauptstromes und der Wasserfahne des einlaufenden Seitengewässers auf. Und die Beutefische sind noch sehr unvorsichtig, da sie in der vermeintlichen Deckung der noch leicht trüben Wasserfahne des Seitengewässers schwimmen! Daher kann sich ein Versuch links und rechts dieser Abläufe lohnen. Auf dem Blid unten seht Ihr solch einen Einlauf eines Seitengewässer des Rhein bei normalem Wasserstand.

In diesem Fall würde ich die Spinnrute wieder vorziehen.

Denn falls die Kameraden da (noch) nicht Hunger haben sollten, trotzdem noch an den Hochwasser-Abläufen liegen, könnte man die Waller ja etwas ärgern!

Meine Favoriten:

Rapala Rattlin mit 7 bis 10 cm, und der Farbe „Redfire Crawdad“, weil der so richtig böse aussieht!

„Bill Lewis Original Rat-L-Trap“ mit knapp 7,5cm. DER Klassiker! Und lauter geht kaum, ähnlich wie bei den frühen Motörhead-Konzerten… 😊

Wenn auch nur irgendwo in der näheren Umgebung ein Waller satt und faul rumliegen sollte, damit könnt Ihr den mal sowas von wecken und auf den Sa..k, ähem, Geist gehen!

Immer wieder zwischendurch einen Versuch wert, da sehr aggressiver Lauf: Hybrida K 3 Crankbait

Sorry! Der Schluß wurde gestern leider nicht gesichert ...!

Euch ist sicherlich aufgefallen, dass hier kein einziger Gufi aufgelistet ist, weder beim Anstieg noch beim Sinken des Pegels. Grund ist einfach: kaum ein Gummifisch, egal wie groß und schön, macht annähernd so viel Alarm als die Wobbler beziehungsweise Jerkbaits, oder imitieren den Radau der Weißfische so gut wie ein großer,leichter Blinker!

Die sich lohnende Phase des (Hoch-) Wasser Rückganges ist aber deutlich kürzer als die des Anstieges.      Im Klartext: das Zeitfenster begrenzt sich auf die ersten Stunden! Je mehr es Richtung Normalwasserstand geht, umso effektiver kann das Ansitzangeln mit Naturködern wieder sein! Generell sind fallenden Wasserstands immer schlechter, abgesehen eben von dieser einen kurzen Phase!

Damit wäre ich am Ende meiner kleinen Spinnfischen- und Hochwasser – Episode!

Mit den kleinen Tipps könntet Ihr beim nächsten, sicherlich irgendwann mal wiederkommenden Hochwasser loslegen, oder?

Und wie gehabt, auch wenn ich gerade in den nächsten Wochen ordentlich zu tun haben werde („Meisterstück“ und Co ), werde ich gerne Eure Fragen beantworten! Schreibt mir einfach ne Mail!

 

03.06.20

Hochwasser, 2. Teil

Ist ein Altwasser, Seitenarm oder kleiner Kanal im Überflutungsbereich, und sind diese kleinen Gewässer verschlammt, führen aber dennoch über das Jahr Wasser, kommt ein weiterer, heiß begehrter Leckerbissen auf denTisch (im wahrsten Sinne des Wortes): Blutegel!

Diese liegen dann nach der ersten starken Hochwasserwelle zum Teil sogar auf Wegen oder der Zufahrtstraße. In diesem unmittelbaren Bereich warten die Waller im bis zu Knie-tiefen Wasserauf die Leckereien. Neben dem Spinnfischen ist auch das Angeln mit den Blutegeln möglich: da reicht eine leichtere Montage wie sonst üblich: ein Laufblei, zum Beispiel eine Bleikugel von 10 bis 20 Gr, ein kleiner Auftriebskörper am Mini-Vorfach mit gerade mal 30 bis 50cm Länge. Die Blutegel werden an einem Madenclip angeködert. Diesen Clip (Maggot Clip in XL) könnt Ihr durch das Tube am Haken durchspießen, fertig! Besser noch als eine Bleikugel wäre natürlich ein kleiner, einfach zu präparierender Kieselstein!

Noch kurz zum Thema Blutegel, kaufen oder suchen?

Meine/unsere Meinung ist da eindeutig: selber suchen! Warum? Klar ist bestellen, kaufen einfacher, bedarf keinen zusätzlichen Aufwand, nur Geld via paypal o. ä. durchschieben, fertig! Und vielleicht hat auch nicht jeder die Möglichkeit, in der Nähe eines kleinen Grabens, Tümpels zu wohnen. Dennoch, die Arbeit sollte sich lohnen! In gut 3 Jahren wurden immer wieder mal Vergleichs-Tests mit den Egeln gemacht.

Ergebnis: wenn der Zucht-Egel im unmittelbaren Bereich eines hungrigen Welses war, wurde dieser auch genommen. Ansonsten hieß der klare Sieger: heimische, selbst gesuchte Blutegel!

Wir vermuten, dass es an dem gewissen Eigengeruch lag oder liegt!

 

Zurück zum Hochwasser: Die Angelei geht noch einen Ticken krasser:

Habt Ihr schon mal im Wald  Waller beangelt und / oder gefangen? Nein?

Sollte vielleicht vorausschicken, dass da paar richtig gute Dinge zusammenkommen müssen: hoher Wasserstand, eher noch leicht steigender Pegel um wenige Zentimeter und am besten über mehrere Tage. Zudem noch die anstehende Laichzeit der Weißfische als „Zugabe“. Die Brassen, Rotaugen, Güster ziehen in die flacheren, aber mindestens 40cm „tiefe“ Überflutungsgebiete, so auch in den Auwald (bis zum zweiten Hochwasserdamm).Bleibt die Witterung konstant mit Tagestemperaturen um 20°C, beginnen Rotaugen und Brassen mit dem Liebesspiel. Die Waller schwimmen dem Futter hinterher, und: was gibt es an leichtere Beute als Fische, die nur an Liebe denken oder schon am überspülten Gebüsch oder Gras ihren Laich abstreifen wollen? Genau, das große Fressen beginnt. Ich durfte das genau einmal erleben, ist gut 16 Jahre her. Schon cool, dort auf Waller zu angeln, wo man normalerweise trockenen Fußes durchstreifen könnte! „Hey, hast Du gerade den Wels gesehen? Da links von Dir, neben der großen Pappel? Schmeiß da mal hin!“ Und: Rumms! „Hab ihn…“ 😊

Der Spuk dauerte genau 4 Tage, dann zogen die Waller vollgefressen aus diesem Gebiet wieder zurück Richtung Hauptstrom. Und dass, obwohl der Wasserstand nur weniger als 10cm fiel! Wie schon am Anfang

geschrieben, die Waller haben dafür ein ganz feines Gespür, oder ein feines „Näschen“. Falls Ihr mal die Chance für so ein „Wald-Angeln auf Waller“ bekommen solltet, als Köder funktionieren sehr gut:

große Blinker, nicht schwerer als maximal 40Gr oder dicke Jerkbaits, die ordentlich Krach beim Aufschlagen auf der Wasseroberfläche verursachen. Optimal waren und sind von Salmo der

“Slider“ und der „Fatso“ von Hybrida die Jerkbaits J1 und K1.

Das Klatschen soll ein liebestoller Weißfisch an imitieren. Große Einzelhaken statt Drillinge ist ratsam, wegen der Hängergefahr im flachen Wasser im Wald, und um natürlich keine Fische zu reißen! Kurze Unterarmwürfe, leicht nach oben gerichtet, und im Hochpunkt der Flugbahn den Wurf abrupt stoppen, damit der Köder schön „Platsch“ macht!

Hier geht’s auch nicht um einen verführerischen Lauf bis vor seine eigenen Füße, sondern vielmehr um die ersten 50cm nach dem Auftreten auf der Oberfläche. Somit kriegen wir auch eine hohe Wurffrequenz, können viele Bereiche gezielt befischen! Und das Zeitfenster der möglichen Angelzeit ist groß, solange die Friedfische aktiv sind, vom Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.

 

Ich habe Euch nun die Phase des Pegelanstieges und der meisten kurzen Phase des konstanten Wasserstandes beschrieben,

Im letzten Teil (3)  geht´s dann noch um den fallenden Pegel. Selbst dann hat man noch Chancen ...

 

30.05.20

Sondersituation: Hochwasser

Diese Situation an unseren Flüssen kann sich mit jeder Hochwasser-Welle zu einer wirklich spannenden, anstrengenden, aber auch erfolgreichen Nummer entwickeln! Oder habt Ihr schon mal Waller auf dem Uferweg gefangen? Oder im Auwald? Oder auf einer Wiese? Das alles ist möglich!

Dennoch, bei jeglichen Aktivitäten dieser Art, achtet immer auf den aktuellen Wasserstand, und wie er sich entwickeln soll! Ich hatte einmal zusammen mit einem Angelkumpel eine im Nachhinein sehr waghalsige und leichtsinnige Aktion vor fast 20 Jahren hier am Rhein abgezogen. Beim Gedanken daran fröstelt es mich heute noch….

Wir wollten zu einem Hochwasser-Pool zwischen dem 1. und 2. Damm, der durch ein großes Überlaufrohr ab einem hohen Flusspegel Verbindung mit dem Rhein hatte. Wir wussten, dass dann in dieser normal trockenen Senke Zander und Welse standen. Um dahin zu kommen, mussten wir „nur“ an einem schmalen Furth einen Mini-Kanal überqueren, der bei niedrigem Pegel kein Wasser führte. Nur bei dem damaligen Wasserstand war die Furth etwas über knietief. Also zogen wir unsere Wathosen an, hatten unsere Köfis und Kleinzeug jeweils in einem Eimer mit Deckel in der einen Hand, die Rute in der anderen. Und los gings, bis kurz vor die Mitte dieses „Weges“. Die Strömung war derart stark, dass wir automatisch immer mehr seitlich weggedrückt wurden. Langsam tasteten wir uns weiter, bis eben diese Stelle in der Mitte kam. Was wir nicht wussten, durch den ersten starken Wasseranstieg wurden ein paar Kopfpflastersteine rausgespült, somit war es da noch gut 20cm tiefer. Und diese paar verdammten Zentimeter reichten aus, um uns regelrecht die Füße wegzuziehen, einfach so. Ich konnte mit viel Glück mich nach 10 Metern an einem ins Wasser ragenden dicken Ast einer Weide festhalten. Mein Kumpel aber trieb immer weiter abwärts. Ich schrie wie am Spieß, warum eigentlich? Niemand war weit und breit, und der Kollege war schon gut 100m weit weg. Mit aller Kraft zog ich mich Richtung Land. Sofort „rannte“ ich auf den Dammweg hoch um sehen zu können, wo meinKumpel war. Schon leicht panisch lief ich den Dammweg entlang. Nach ca. 150m saß er am Ufer, ebenso platt und unter Schock wie ich. Ich setzte mich in meiner noch mit Wasser gefüllten Wathose neben ihm hin, und redeten gut 20 Minuten kein Wort. So ganz langsam erwachten unsere Lebensgeister wieder und unsere Gesichtsfarbe wurde wieder normal. Nach dem Ausleeren der Wathosen gingen wir barfuß und in Badehose und nassen Restklamotten zurück zum Auto. Verstauten unsere nur noch wenigen Dinge, rauchten jeder gefühlte 10 Zigaretten, nickten uns stumm zu, und jeder fuhr für sich nach Hause. Unser Tackle? Weg! Ebenso andere in diesem Moment nimmer so wichtige Dinge wie Polbrille, Zippo, Riesen-Handy, usw.

Ich wollte Euch keine Horror-Geschichte auftischen, versteht es als eine Art Warnung! Es kann ganz schnell etwas passieren, die ganze Nummer richtig böse entwickeln. Und ja, wir hatten damals richtig Dusel! Viel mehr Glück kann man nicht immer haben. Vor lauter Vorfreude hatten wir ein gewisses Maß an Vorsicht im Kofferraum gelassen. So, mehr möchte ich auch nimmer dazu schreiben. Ihr sollt keine Angst bekommen oder haben, nur Respekt und Vor- und Weitsicht!

Zu dem spannenderen Thema: Spinnfischen und andere Angel-Möglichkeiten bei Hochwasser

Steigt der Flusspegel rasch an, ziehen alle Fische in geschütztere Gebiete, sei es Seitenarme, Altwasser, Häfen, und so weiter. Erst die Futterfische, danach die Waller. Warum? Zum einen wegen des extrem starken Strömungsdruckes, der viel Kraft raubt. Und zum anderen wegen der feinen Sedimente, die irgendwann den Fischen die Kiemen „dicht“ machen würden. Die meisten, nicht alle Fische, haben dafür ein feines Gespür, wann es Zeit ist, in ruhigere Wasser zu schwimmen. Bemerkenswert ist dabei eins: Ihr werdet nie einen Waller nach einem Hochwasser in irgendeinem Tümpel auffinden. Die Welse haben da wohl den feinsten Sinn, Gespür dafür, wann und wie sie wieder zurück in den eigentlichen Fluss ziehen sollten! Und da reichen dem Waller schon Veränderungen von wenigen Zentimeter.

Los gehen kann es schon im zeitigen Frühjahr mit einem warmen Witterungswechsel und Regen. Ganz wichtig: Hochwasser verursacht durch Schmelzwasser ist schlecht! Achtet auf die Wassertemperaturen, die aktuellen und vorherigen Daten. Ein Anstieg von 1 bis 2 Grad reicht da schon aus. Wir befischen die Waller in Zuläufen oder Hafeneinfahrten, egal wie klein diese auch sein mögen. Eine Einfahrt von 5m Breite reicht absolut aus! Diese Erfahrung konnten 3 Guiding Kunden bei einer Wels-Spinnangel-Tour inklusive Dauer- und Nieselregen, matschigen und teilweise überfluteten Wegen und Wiesen machen. Nur leichte Unterarmwürfe waren nötig um in ein kleines Kehrwasser auf der gegenüberliegenden Seite anzuwerfen. Es dauerte auch nur ein paar „Wachmacher“,aufklatschende Blinker, bis der erste Waller den bösen Blinker schnappte. Keine 1 Stunde später, bis sich das Wasser wieder beruhigte stieg der nächste Waller auf den Kunstköder ein. Leider begann der Pegel kurze Zeit später schnell zu fallen, der Spuk war damit vorbei!

Die Welse wissen auch ganz genau, ab wann, welchem Wasserstand, es wo genügend zu fressen gibt. Und genau diesen Zeitpunkt müssen wir erwischen! An den Flüssen ziehen sie auf überspülte Uferwege, besonders auf Stellen mit Kies oder Gras oder Wiese. Zig Würmer kommen aus Ihren Löchern, sobald diese mit Wasser voll sind.

Ertrunkene Mäuse werden ebenso gern eingeschlürft. Es mag zwar für Außenstehende kurios oder sehr merkwürdig aussehen, im Knie-tiefen Wasser mit Watstiefeln zu stehen und da zu angeln, wo man bei normalem Pegel trockenen Fußes spazieren gehen kann…

Aber genau zu diesem markanten Zeitpunkt lohnt sich das Beangeln dieser überfluteten Bereiche. Solange die Welse alles inhalieren, ist ein größerer flachlaufender Wobbler (2- teilig) oder ein Jerkbait, der ordentlich Radau macht, top!

Ist das erste große Fressen rum und die Fische werden wählerischer was das Dessert oder den Nachschlag anbelangt, dann versucht mal einen toten Köfi, 15 bis 25cm lang, bestückt mit einem Einzelhaken Größe 5/0 oder 7/0 und vorgeschalteten großen Bleischrot oder Bleikugel, den trägen Wallern an der Nase vorbei zu ziehen und zu zupfen! Falls kein Interesse bestehen sollte, dann zieht den Köfi aufs Vorfach auf, gebt dem eine leichte Krümmung und fixiert diese leicht gebogene Haltung mit einer großen Gummiperle und Silikonstopper vorm Maul. Derart aufgezogen eiert der Köfi rum, durch einen kleinen Ruck mit der Rute schlägt er dazu noch aus. Ja, sieht verrückt aus ,aber was macht man nicht alles um etwas Spaß zu haben?

Nächste Woche geht´s dann mit "Hochwasser Teil 2" weiter!

 

Für all diejenigen unter Euch, die ab Montag den 1. Juni wieder rum-räubern können: viel Spaß und viel Erfolg!

 

27.05.20

Nach meinem kleinen "Ausraster" in Schriftform geht´s heute weiter mit der kleinen Serie:

Macht das Spinnfischen auf Waller aktuell Sinn?

Teil 4

Und das Beste, oder sehr Wichtige, (fast) zum Schluss: Wos ollte unser Kunstköder hin?

Wir wissen, dass die Attacken auf den Kunstköder, egal welcher eingesetzt wird, meist durch Aggression erfolgen! Weil der Fisch sowas von genervt ist vom Störenfried! Oder in den selteneren Fällen aus Hunger, weil unser Kunstköder beim Beutezug des Wallers rotz-frech vor seiner Nase vorbeiläuft.

Heißt für uns: Wir müssen oder sollten wissen, wo die Waller sich aufhalten, und wohin sie ihr Beutezug hinführt! Wobei ich hier über das Spinnfischen im Fluss schreiben möchte.

Warum? Ganz einfach: Durch die Strömung, Schiffsverkehr und die zum Teil stark schwankenden Wasserstände sind die Fische meist aktiver als in einem stehenden Gewässer! Klar könnt Ihr auch in einem Stausee, Baggersee oder Altwasser die Spinnrute schwingen. Auch da ist es wichtig zu wissen, wo und wie die Waller liegen oder ziehen.Eins möchte ich aus aktuellen Anlass (die Waller sind mittlerweile beim Laichgeschäft!) gleich zu Beginn, bevor ich ins Detail gehe, klarstellen: Während der Laichzeit der Waller ist es ein absolutes no-go, eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz oder ein Verhalten-Kodex, die Fische an deren Nester zu beangeln! Allein schon wegen der Bewachung der Gelege sattackieren die Welse alles, was in die Nähe kommt! Natürlich auch einen Kunstköder, der zum Teil auf Sicht am Nest vorbeilaufen würde. Sowas macht man nicht! Auch nicht, wenn man einen Fisch weit über 2m im flacheren Wasser entdeckt haben sollte und sich somit eine große Chance auf einen Rekordfisch geben würde! Liebe „Kollegen“, man weiß doch, wann die Laichzeit ist, und es ja überhaupt nicht auffällt, wenn genau zu dieser Zeit ein kapitaler Waller durchs Netz oder in den einschlägigen Magazinen geistern würde…! 

Also, lasst es einfach sein, ok?

Mindestens genauso fragwürdig ist das Beackern von tiefen Löchern mit überschweren XXL Ködern, bestückt mit extra großen Haken im Winter. Möchte behaupten, dass 90% aller Waller, die angeblich dann gefangen wurden, gerissen worden sind. DAS hat nix mit Spinnfischen zu tun!

Genug dazu! Ich spreche oder schreibe immer mal wieder vom Wohn-und Esszimmer.

Das Wohnzimmer ist meist dasselbe, egal zu welcher Jahreszeit! Nur bei rasch steigendem Wasserstand, anrauschender Hochwasserwelle, verlassen die Fische ihr eigentliches Wohnzimmer und ziehen den Futterfischen hinterher in ruhigere Bereiche. Dazu später mehr!

Zurück zum Normalfall: Die Waller liegen faul in ihren Wallerburgen, meist auch die tiefen Bereiche im Fluss, wie Buhnenlöcher oder Fahrrinne. Und diese Stellen verlassen sie nur zumF ressen oder wenn eben der Pegel stark ansteigen würde. Wir müssen also wissen, wo die tieferen Ausspülungen und die Rinne verlaufen. Die Fahrrinne können wir uns aus den einschlägig bekannten Karten rausmessen. Achtet auf den Verlauf dieser Fahrrinne. Ab und zu wechselt diese Rinne die Uferseiten. Genau diese Wechsel sind interessant! Natürlich auch alle anderen Besonderheiten, wie tiefere Hafeneinfahrten, Einläufe von Bächen oder Nebenflüssen, Brückenpfeiler.Überall dort, wo sich die Bodenstruktur gegenüber den „normalen“ Gegebenheiten verändert. Habt Ihr einmal solche Stellen gefunden, so könnt Ihr für einen längeren Zeitraum richtige Top-Plätze befischen. Außer, der Befischungsdruck ist oder wird zu hoch, oder aber ein starkes Hochwasser bringt so viel Ablagerungsmaterial mit, dass der bisherige Hot Spot einfach zugeschlämmt und somit „tot“ wird. Die Kollegen, die danach immer noch diesen Platz beackern sollten, weil es ja da immer über zig Jahre Fisch gab, fischen wortwörtlich im Trüben! Einfach machen lassen!

Für uns heißt es dann aber Stellensuche, neue mögliche Wohnzimmer aufspüren! Das kann einige Trips lang dauern, bis man wieder heiße Plätze gefunden hat! Hier helfen aber auch die hier auf meiner Seite unter „Aktuelles“ beschriebenen Tipps, „Stellensuche“. Denkt immer daran, dass die Waller nicht gerne lange Wege zum Esszimmer schwimmen möchten. Achtet auf die Futterfische! Besonders im Frühjahr mit oder nach den ersten wärmeren Tagen und frostfreien Nächten lohnen sich solche „Spaziergänge“ mit der Waller-Spinne, vor allem bei normalen oder niedrigen Flusspegel. Oft sieht man die ersten Barben steigen oder wie sich die Brassen an der Wasseroberfläche sonnen. Genau das sind „Fress-Stellen/ - Buhnen! Vermerkt Euch genau, welche Buhne oder Stelle, und wo genau die Fische aktiv waren. Solche Plätze sind meist für das ganze Jahr über gut! Denn Ihr könnt schon fast davon ausgehen, dass nicht weit von diesem Futterfisch-Platz das Wohnzimmer des oder der Waller sich befindet. Gerade im zeitigen Frühjahr, ab einer Wassertemperatur von 8°C hat man zwischen 11 und 15 Uhr die besten Chancen auf Fischkontakt.

Je wärmer das Wasser wird, umso mehr schieben sich die Raubphasen zeitlich Richtung Dunkelheit. Das geht dann bis zur Laichzeit, ab einer Wassertemperatur von 16/ 17°C ziehen die Waller Richtung Laichplätze. Davor kann das Spinnfischen auf aktive Fische ab 18 bis 22 Uhr erfolgreich sein. Nach der Laichzeit, wir gehen schon Richtung Sommer, ist die Zeit um 22 Uhr herum gut. Ab dieser Phase trumpfen die Wobbler auf. Unsere Strategie ist dann nicht mehr das Anwerfen der entfernt liegenden Sonnenplätze der Futterfische oder des Wohnzimmers! Die Waller ziehen recht Ufer-nah entlang, denn gerade in der warmen Jahreszeit wimmelt es entlang der Steinpackungen nur so an Futter! Kleine Fischchen, Krebse, zig Grundeln, alles was das Waller-Herz begehrt,tummelt sich an oder zwischen den Steinen. Und solange es genug Sauerstoff im Wasser gibt, die Wassertemperatur deutlich über 20°C liegt, läuft der Stoffwechsel der Waller auf Hochtouren. Heißt im Klartext: fressen, fressen, und: richtig, fressen!

Flachlaufende Wobbler sollten unsere erste Wahl sein, 10 bis 15 cm lang. Und immer schön parallel zur Steinpackung werfen. Wenn da mal Ruhe einkehren sollte, nehmen wir einen Wobbler mit einer Lauftiefe bis ca. 1,5m und ziehen diesen von der Flussmitte aus gesehen an die Steinpackung, den Vorfuß ran!

Irgendwo am Übergang zur Steinpackung liegt ein Waller und macht ein kleines Päuschen, bevor er sich einen Nachschlag nimmt. Jetzt kommen die Aggressions-Bisse!

Bis zum frühen Herbst kann es dann so weitergehen. Wir müssen ab der Laichzeit bis eben in den Herbst hinein nicht unbedingt das Wohnzimmer der Waller anwerfen, da die Fische mehr aktiv auf Fresstour sind.

Gehen die Wassertemperaturen deutlich runter, Spät-Herbst bis in die kalte Jahreszeit hinein, müssen wir die Waller wieder mehr in deren Wohnzimmer ärgern.

Wie Ihr sicherlich bemerkt habt, habe ich eine Phase ausgelassen: steigender Flusspegel, Hochwasser-Situation.

Dazu mehr am kommenden Samstag in einem "Hochwasser-spezial"!

Denn diese Phase ist meiner Meinung nach sehr „Fang-trächtig“ und wird dennoch wenig beachtet…!

„Beim Hochwasser beißt doch eh nix!“ Ist immer noch ein weit verbreiteter Irrtum!

 

23.05.20

Es muss einfach mal gesagt, geschrieben werden…

SO kann es doch am Wasser, Fluss nicht weitergehen?!

Um es gleich zu Beginn ganz klar zu sagen: Nein, ich bin auch kein „Unschulds-Lamm“, kein besserer Mensch“ und auch nicht „Allmächtig“.

Dennoch nehme ich mir das Recht raus, es hier auf meiner Seite direkt anzusprechen, vielleicht ja einen Ruck in die „richtige“ Richtung geben zu können, auch wenn es nur Wenige sein werden..!

Und vielleicht darf ich das, wegen meines Alters, meiner langjährigen Erfahrung, weil ich einfach manche Dinge nicht so ignorieren kann?!

Vor ein paar Wochen hatte ich hier ja schon meinen „Danke –Text“ reingestellt. Es gab viel Zuspruch dafür. Danke nochmals!

Manche, leider viel zu viele, haben es aber immer noch nicht kapiert, was sie mit ihrem Tun anrichten. Sich abfeiern zu lassen auf ihrer Facebook Seite, irgendeiner Webseite oder Forum. klar freut man sich über einen schönen Fisch oder schöne Fische. Nur wenn dieses Profil-geile Verhalten in einer Zeit wie aktuell ausufert, in der manche noch nicht einmal bisher ans Wasser gehen durften? Durch ihre Meldungen wieder andere, noch viel mehr Waller-Angler im Schlepptau an das vermeintlich „Hammer-geile Revier“ bringen?Ja, jeder ist willkommen, jeder hat das Recht ans Wasser zugehen. Nur wenn sich eben manche Angelfreunde benehmen wie die Axt im Walde, oder wie Sau verhalten, was meint Ihr denn was dann passiert? Das Alles ohneKonsequenzen bleibt? Noch mehr verboten wird? Und wenn es diesen „Gast-Anglern“ oder "aus Not Gelegenheits-Waller-Angler" zu doof, zu viel wird, weil viele Stellen übervoll belagert sind, dann weiterziehen wie Wander-Heuschrecken? Überall einfallen und Alles platt machen?

Ja habt Ihr denn den Schuss nicht gehört? Nicht blöd, nur Pech beim Denken?

Wir alle sind doch Gäste, wenn man es genau nehmen will. Und als Gast sollte man sich doch etwas benehmen, oder? Bei manchen scheint aber unterwegs vor lauter Sensations-Geilheit, Missgunst und Neid irgendwas unterwegs verloren gegangen zu sein!

Warum ich das so schreiben darf? Ganz einfach: genau solch ein Procedere, Geschehnisse, so einen Wahnsinn habe ich mehrmals erleben müssen. Am Hamburger Hafen, Elbe und am Ebro Stausee. Manch einer kann die Geschichten von „früher“ nimmer hören, obwohl das noch keine 100 oder 50 Jahre her ist, es sind gerade mal etwas über 15 Jahre!. Daher nur wirklich ganz kurz: beide oder alle drei Gewässer waren sensationelle Zander-Reviere. Elbe hatte zudem noch große Barsche (um 50cm) und tolle Hechte! Alle Gewässer sind regelrecht platt gemacht worden. Horden von Fisch-geilen Angler fielen am Hamburger Hafen ein. Meist noch eine Tiefkühltruhe auf dem Anhänger mit dabei. Reisebusse voll mit Anglern kamen, mit einem Angelführer in der Hand, in dem die besten Stellen beschrieben wurden. Und diese Angelführer, nicht nur für dieses Revier, wurden von irgendwelchen "Profi-Angler" geschrieben, die sich dadurch noch Ruhm und Ehre erhofften!

Ohne Flachs, an einem schönen Wochenende waren mitunter mehrere Hundert Zanderangler am Hamburger Hafen unterwegs, standen zum Teil so eng wie beim Forellenangeln am, sorry für den Ausdruck, Forellenpuff! Keine 3m Abstand voneinander. Ärger, auch Handgreiflichkeiten, Schlägereien gab es immer mal wieder! 

Heute, jetzt? Ein Schatten, ach nicht einmal das mehr von dem, was mal war, was dieses ehemalige Ausnahme-Revier ausmachte!

DAS könnt Ihr doch nicht wirklich wollen?

Und gerade ganz aktuell hier am Rhein: Angeln auf Waller, 2 Mann belegen 5 bis 7 Buhnen mit je einer Rute am vermeintlichen Hotspot, die Schnüre über zig Meter umgelenkt…! Ja, ich kann rechnen, eigentlich darf jeder Angler 2 Ruten im Wasser haben. Nur wenn eine Buhne nicht ihren Ansprüchen gut genug war, wurde über diese „tote“ Buhne in die übernächste oder überübernächste umgelenkt. Für andere Angler eine Chance, da einen Platz zu bekommen? Fehlanzeige! Und wenn man noch anständig nachfragt, was das soll? Dann wird man noch sau blöd angemacht: „Das ist unsere Strecke“, „Wir fischen immer hier“ usw. Anscheinend sind manche Wallerangler derart Fisch-geil, dass 2 Fische nicht mehr reichen. Nein, es könnten schon mal 4 Fische oder mehr sein! Und bitte noch über 2m. Denn „kleinere“ Waller reichen denen nimmer. Oder diese Kollegen haben Angst, dass man sehen könnte, wie und was sie machen… .

Dafür werden aber ihre Fische gleich online gestellt. In der Hoffnung von Bewunderungs- und Huldigungsanfällen der Leser. Livestream wäre ja auch noch was, oder?

Seid Ihr denn Größen – wahnsinnig? Schwebt Ihr schon in höheren Schichten? Hilfe! Hört auf mit diesem Schwachsinn!

Was erwartet Ihr denn als „Lohn“ für sowas? Oder für Eure zugegeben auch schöne Fische? Dass jemand Euch sofort als DIE Waller-Angler schlechthin in sein Team holt? Und dann? Meint Ihr, dass Ihr dann Vorzüge in allen Richtungen bekommt? Vielleicht dann sogar davon leben könntet?

Mann Mann, Ihr seid auch noch naiv! Diese Zeiten sind schon ganz lange vorbei! Fragt doch mal einen Teamangler der Firma XY, was er dafür bekommt. Euch würden die Gesichtszüge entgleisen!

Und zu welchem Preis dann das Alles? Für kurzen Ruhm? „Boah, ich hatte mal 10.000 Klicks auf meinem  You Tube Film…“ Oder lasst es noch mehr sein, egal!

Und trotzdem müsst Ihr beim Lidl ,Aldi, REWE, Edeka oder egal wo, bei wem Euren Einkaufswagen voll mit Zeugs an der Kasse bezahlen. Es wird Euch keiner durchwinken, nur weil Ihr der oder der von… seid.

Wacht bitte ganz schnell auf! Das Ergebnis solcher Aktionen ist jetzt schon klar: Noch mehr, viel mehr Verbote, Einschränkungen, Sperren von Zufahrtswegen, und vor allem noch mehr Kontrollen!

Biwy, Liege, Grill (außerhalb der Waldbrandgefahr-Zeiten) sind seit Anfang des Jahres nimmer erlaubt, werden nimmer geduldet!

Wenn das soweiter geht, dann haben wir alle verloren, und das Angeln mach so keine Freude mehr!

Das einst so gute Revier ist platt!

Aber es geht noch krasser: Kollegen wurde Anfang des Jahres nachts an ihrem Auto ein Reifen mutwillig geschlitzt, reingestochen. Dieser Reifen platzte dann auf der Heimfahrt. Glück für die Insassen im Unglück, dass nicht Schlimmeres passiert ist!

Freunde der Nacht, … nein, stimmt so nicht! Muss heißen: Ihr Vollpfosten! Aus Neid, Missgunst einem Angler mutwillig den Reifen beschädigen? DAS ist vorsätzliche schwere Körperverletzung, und natürlich auch Sachbeschädigung! Es könnte auch „Mord-Anschlag“ genannt werden!

DAS ist definitiv nicht mehr hinnehmbar!

 

So, dass musste einfach mal raus! 

 

PS.: Nein, ich habe mit meinem „Wut-Text“ nicht die Jungs von Wallersafari gemeint! Ich hatte die Tage ein langes und gutes Telefonat mit Patrick aus der genannten Truppe. Wir sind klar miteinander! Wir haben das gemacht, was halbwegs zivilisierte Menschen machen sollten, miteinander geredet!

 

20.05.20

Immer wieder am Mittwoch (und am Samstag) ..:

Solange einige von Euch noch nicht so agieren können, wie Ihr wollt oder sollt, werde ich weiterhin versuchen, 2 x die Woche hier Texte/ Beiträge, Tipps reinzustellen!

 

Macht das Spinnfischen auf Waller aktuell Sinn?

Teil 3

Weiter geht’s mit den Themen Schnur, Vorfach, Kunstköder,usw.

Schnur, wie schon in Teil 1 beschrieben, eine gute 0,28/ 0,30er bis hin in extremen Situationen zu einer 0,40er sollte reichen, je nach den örtlichen Begebenheiten wie anfangs geschrieben. Eine gute Schnur sollte rund geflochten sein und eine versiegelte,veredelte Oberfläche haben. Und sehr gerne gelb, rot oder sonst eine auffallende Färbung. Wir wollen ja schon sehen können, wo und wie unsere Schnur läuft. Klar, Abriebfestigkeit und Langlebigkeit sind auch wichtig, da diese geflochtenen Schnüre nicht billig sind!

Meine X-Cast in 0,28 hatte ich fast 4 Jahre auf meiner Dauer-Einsatz-Rolle! War und bin immer noch begeistert von dieser Schnur. Wirklich schade, dass es die nimmer gibt! Vielleicht findet Ihr noch irgendwo Restposten, dann mein Tipp: zuschlagen!!!

Ob die neue Climax Blade Line eine Alternativ ist oder wird, das kann ich Euch vielleicht zum Jahresende sagen. Aktuell hat Teamer Volker diese Schnur auf seinem Vertikal-Tackle drauf. Die erste Testtour im Frühjahr hat die „Blade“ heil überstanden…!,

Zum Thema Schnur gehört eigentlich noch das Vorfach dazu. Wie schon im Teil 1 geschrieben geht der Trend wohl in Richtung Fluorocarbon, ab einem Durchmesser 0,45mm aufwärts. Hier eine kleine, vorsichtige Faustregel: je größer der Kunstköder, umso dicker das Vorfach. Bei den aktuell gut laufenden Wobblern würde ich persönlich bis zu einem 0,60mm Fluorocarbon einsetzen. Und das Vorfach mit einem Schlagschnurknoten mit der Hauptschnur verbinden, lediglich ein größeren Snap als Einhänger am Vorfachende anknoten. „Weniger ist mehr“ könnte man dazu sagen. Nehmt Ihr aber mal nen guten alten Mepps Spinner ab Größe 4 aufwärts, dann ist ein zwischengeschalteter Wirbel notwendig, um ein Verdrallen der Schnur zu vermeiden. Aber auch nur dann würde ich einen Wirbel einsetzen!

Noch kurz etwas zu den Kunstködern: Wenn Ihr doch zwischendurch mal gerne Heavy Metal, also den guten „alten“ Blinker einsetzen wollt, baut Ihn doch selbst?! Die meisten Blinker, die Euch im Handel angeboten werden, müßt Ihr doch eh (meistens) umbauen, da Haken nix ist, Sprengring eher Hecht-tauglich sind, oder Ihr das Metall tunen wollt, oder? Die ganzen Bauteile, sogar Blinker-Rohlinge, könnt Ihr bei Maro-Spinnerbau (www.maro-spinnerbau.de) kaufen. Diese Rohlinge gibt’s „nur“ mit 28Gr., dafür könnt Ihr für den Verkaufspreis 2 Teile übereinander legen. Nein! Nicht um den dann klappern zu lassen, vergisst bitte diesen alt-backenen Blödsinn, das geht nicht! Schon oft genug dazu ge- und beschrieben! Physik, 8. oder 9. Klasse? Also klebt die 2 Rohlinge aufeinander mit wasserfesten Sekundenkleber, und Ihr habt ein gutes Gewicht für den Strom und weitere Würfe. Die Form des Blinker-Rohlings erinnert stark an den wirklich alten Muskie Blinker von „Dare Devil“, eine wirkliche Legende! Den Blinker noch etwas aufpimpen, wie hier vor paar Wochen in „Aktuelles“ beschrieben, und ab dafür! Übrigens bekommt Ihr im Onlineshop auch Teile für den eigenen Spinnerbau! Keine Hexerei! Aber in Zeiten von „stay home“ eine gute und sinnvolle Ablenkung, Zeitvertreib! Und nochmals, und immer wieder: NEIN, ich bekomme nix für diese Bewerbung! Warum soll ich Euch nicht was Gutes empfehlen, wenn ich, wir davon überzeugt sind?

Manche „Möchte-gern-und-selbst-gekrönte-Profis“ werden dieses ganze „Spiel“ auf einer bestimmten Ebene immer noch nicht verstehen, träumen wohl! Egal! Weiter geht’s! Keine Worte mehr darüber vergeuden!

Ich könnte nun noch bei den restlichen Kleinteilen viele Zeilen schreiben, das schenke ich mir mal, da hat jeder seine Lieblings-Wirbel, Snap, Zange, usw. Nur ganz kurz zu den Wirbeln, Snap-s: Egal, wie groß die zu erwarteten Fische sein mögen, denkt daran, dass keine Rute für diesen Bereich mehr als 30 kg Gewicht hochheben kann! Heißt, diese kleinen aber wichtigen Teile müssen nicht zwingend 120kg Tragkraft haben! Aber hochwertig sollten sie dennoch sein! Der Spruch: „Billig verliert oft Fisch“ hat viel Wahrheit!

Ein anderes, meiner Meinung nach viel zu wenig beachtetes „Kleinteil“ sollte nicht unerwähnt bleiben: eine Pol- oder Polarisations-Brille! Gerade bei starkem Sonnenlicht beruhigt diese Brille unsere Augen doch ungemein beim Beobachten der Schnur, wo sie gerade läuft, oder ab wann die Steinpackung beginnt (bei Flachwasser) oder wohin der Fisch zieht oder hinziehen möchte, usw. Klar kann man etwas mehr ins Wasser sehen, wenn das Wasser auch klar genug ist! Bei einer Erbsensuppe funktioniert das aber auch nimmer! Eine Sache habe ich doch glatt vergessen, eigentlich hätte das ganz am Anfang stehen sollen. Nun eben hier…: Warum kann Spinnfischen erfolgreicher sein als das Ansitzangeln?

Der Waller braucht keinen Hunger zu haben! Meist sind es Aggressions-Bisse, weil der Fisch sich genervt fühlt oder lange geärgert wurde, oder einfach nur aus Reflex, weil unser Köder sich in seinem unmittelbaren Bereich bewegt oder bewegt hat! Während beim Ansitzangeln mehrere Faktoren harmonieren sollten, sind genau diese ganzen Umstände zwar nicht egal, aberFang-entscheidend! Die Chance bei zig Würfen einem Waller auf den Wecker zu gehen, oder einfach nur den Kunstköder am Kopfvorbei zu ziehen, ist um ein Vielfaches höher, als wenn Ihr vielleicht 2x Eure Steinmontage an einem Punkt ablegt und Ihr Euch wünscht, dass da ein hungriger Wels vorbeizieht, oder?

Auch wenn das Nahrungsangebot explodiert ist, durch unzählige unvorsichtige Jungfische an der ufernahen Steinpackung, das Ansitzangeln eher langwierig und langweilig deswegen sein wird, könntet Ihr Eure Erfolgschancen mit Hilfe eines flachlaufenden und böse flankenden Wobbler deutlich erhöhen!

Und um es nochmals hervor zu heben: Ihr könnt Strecke machen!

In Teil 4 schauen wir uns noch etwas das „WO“ an!

 

16.05.20

Macht das Spinnfischen auf Waller aktuell Sinn?

Teil 2

Wie in Teil 1 beim letzten Mal angekündigt, schauen wir uns die Feinheiten an, sofern man beim Wallerangeln von „fein“ reden kann 😊

Meine Favoritenliste an den „neuen“ vermeintlichen Geheim-Ködern hatte ich Euch ja schon aufgelistet. Nun erst noch ein Blick auf das immens wichtige Haupt-Tackle, Rute und Rolle.

„So grob wie nötig, so fein wie möglich“ das ist die Devise! Mit einem zu schweren Gerät machen viele nach maximal 2 Stunden schlapp, außer jemand verbringt mehr Stunden in der Mucki-Bude als am Wasser…! Das Gerät sollte daher gut ausgewogen, ausbalanciert sein. Kopflastige Ruten ermüden einen genauso schnell wie zu schweres Gerät. Die Mischung macht es aus. Klar, mit „light Tackle“ hat man bei kleineren Fischen viel Spaß.

Aber wo hört der Spaß auf? Genau dann, wenn ein Drill zu lange geht! Ich halte absolut nix von Drills, die bei einem Waller mit sagen wir mal 150cm über 30 Minuten dauert! Prahlereien von „Kämpfen“ an die 2 Stunden mit leichtem Geschirr bei gezielten Beangeln des Welses sind ein absolutes No-Go! Der Fisch überlebt meist diese Tortur nicht, da er komplett übersäuert! Macht Ihr doch mal untrainiert einen 40km Marathon, bei dem Ihr permanent gescheucht werdet….

Selbstverständlich knallt man ein Wels auf die Zanderrute, und der Drill dauert länger, wenn das Material mithält. Aber alles andere, „so gewollte“ geht absolut nicht!

Prinzipiell muss man trennen zwischen Still- und Fließgewässer. Sind viele Hindernisse im Wasser, von dem ich den Fisch wegbringen muss? Will ich vom Ufer oder Boot aus fischen? Mit welcher Größe von Fischen muss ich rechnen? Das sind die wichtigsten Fragen, bevor es an die Auswahl des Tackles gehen sollte.

Die einzusetzenden Köder spielen hierbei kaum eine Rolle, im Gegensatz zu den anderen Arten des Spinnangelns wie beim Zanderangeln.

Egal wo, was oder wie, die Rute sollte eine relativ „weiche“ Spitze haben. Wir dürfen nie vergessen, dass der Wels seine Beute ansaugt! Ist die Rutenspitze zu hart, gibt’s viele Fehlbisse, da der Kunstköder bzw. dessen Haken nicht im Bereich der weicheren seitlichen Stellen im Maul ankommen. Meist liegt dann der Blinker, Gummifisch oder Wobbler vorne an der harten Kauleiste. Da aber wird kaum ein Haken Zugriff bekommen! Und ein starkes Rückgrat sollte die Rute haben, um noch etwas Puffer, Reserve, Sicherheit zu besitzen, wenn mal ein ganz Großer einsteigen sollte und/ oder wir den Fisch mit allem was wir haben von einem Hindernis wegbringen/ weghalten müssen. Somit hätten wir schon mal zwei wichtigen Kriterien für die Rute! Bei der Länge ist es auch recht simpel: vom Boot aus kann die Rute 210 bis 250 Länge haben. Als Uferangler sollte man nicht unter 270 liegen. Mit dem Boot brauche ich kaum weitere Würfe, ich kann mich den heißen Stellen nähern. Und beim Drill kann ich dem Fisch folgen, oder auch mal ziehen lassen.

Steh ich am Ufer und will Richtung Buhnenkopf werfen, bedarf es schon mal eine Wurfweite von 40m aufwärts. Mit einer längeren Rute, die sich richtig auflädt und der Kunstköder auch noch im Bereich des optimalen Wurfgewichtes liegt, kann ich diese heißen Stellen, ohne brachiale Gewalt einsetzen zu müssen, erreichen!

Meine Empfehlung? Dürfte kaum jemand jetzt verwundern, ich oder wir stehen auf die neue Catfire Serie! Warum? Super Qualität zum richtig guten Kurs! Das 240er Modell fürs Bootsangeln, die 270er fürs Uferangeln. Mit einem Eigengewicht knapp über 280 Gr. bzw. ca. 310 Gr. sind die Ruten auch mit der dementsprechenden Rollengröße über längere Zeit gut zu händeln!

Wobei wir nun auch zu den Rollen kommen. Hierbei sind Stationärrollen klar im Vorteil, zumindest beim Uferangeln. Vom Boot kann es gerne eine stabile Baitcaster oder eine kleinere Multi-Rolle sein. Mein/ unser absoluter Favorit ist da die Tica Victor. Super Schnurverlegung, also sauberes Wickelbild, auch bei Belastung. Und gerade wegen der „grob“ aussehenden Kurbel mit Riesen-Knauf ist das Einkurbeln und Drillen sehr angenehm! Thema Bremse, Kopfbremse bei der Stationärrolle ist da das non plus Ultra! Bei Modellen mit Heckbremse ist mir die Achse zu lang, besteht daher die Gefahr bei starker bis extremer Belastung, dass die Achse sich verbiegt, verzieht! Ihr glaubt mir nicht wirklich, wieviel Rollen ich zu Beginn meiner Waller-Spinnangelei geschrottet habe! Will eigentlich auch nimmer drüber nachdenken! Von daher gilt auch hier der abgedroschene Spruch: „Kaufst Du billig, kaufst Du zweimal“, wenn´s reicht!

Einmal richtig Geld in eine gute Rolle investiert, wird diese Euch sehr lange treue Dienste erweisen!!!

Hier meine persönliche: Favoriten: Tica Talisman und auch die guten alten Shimano-s, wie die Twin Power, oder als „lebenslanger“ Begleiter die Salzwasser-Stella (die Blaue!). Bei der Größe der Rolle sollte es mindestens eine 5000er sein. Eine Schnurkapazität von 200m reicht völlig! Kann ich einen Fisch vom Ufer aus nicht halten, nützen mir 300m auch nix!

Achtet bitte drauf, dass Eure Ruten – Rollen Kombination gut ausgewogen in der Hand liegt. Hatten wir schon kurz weiter oben! Egal, ob die Rute dann vorne an der Spitze oder hinten am Handteil nach unten zieht, es würde Euch schnell beim Spinnfischen ermüden! Wenn Ihr beim Händler Eures Vertrauens seid, schraubt ruhig mal Eure (Wunsch-) Rolle an die (Wunsch-) Rute dran! Falls dann diese Kombi „kopflastig“ wäre, probiert das nächst-größere Rollen-Modell aus! Im umgekehrten Falle müsste die Rolle einen Tick leichter sein!

Bei gut ausbalanciertem Gerät könnt Ihr einige Stunden ermüdungsfrei angeln!

So, damit hätten wir die „Hardware“ durch!

In Teil 3 geht’s dann um Schnur, Vorfach, Kunstköder nochmals, …

 

13.05.20

Macht das Spinnfischen auf Waller aktuell Sinn?

Tipps?

Diese Fragen werden mir immer mal wieder gestellt, da mich einige Angler immer noch als mit einen der ersten Angler überhaupt am Rhein mit der Waller-Spinnrute im Gedächtnis behalten haben.  Das ehrt mich sehr!

Generell kann ich schon sagen, dass sich das Spinnfischen auf Wels lohnt. „Wieder“ sollte ich vielleicht in den vorigen Satz einfügen, denn es war einige Zeit lang ein ereignisloses Angeln.

Hatte schon früher, auch hier in der Rubrik "Aktuelles" und "Archiv Aktuelles" geschrieben, dass die Zeit von 2002 bis vielleicht 2009 mit die Beste war, die ich habe miterleben dürfen. Besonders in dem berühmten Extrem-Sommer 2003 war es top. Man konnte viele Waller an der Stromkanten und auch in den Buhnen beim Raubzug beobachten. Und diese aktiven Fische zu fangen war, naja „leicht“ ist nicht ganz richtig, es war möglich. Man warf die Stelle, an der der Waller hochkam, so schnell wie möglich und so genau platziert wie möglich an, und in 4 bis manchmal sogar 6 von 10 Fällen klappte das. Je nach Größe hatte man auch mit gutem Gerät die Chance bis 180+ Fische zu landen. Und mit noch viel mehr Glück auch richtig Kapitale. Besonders am Tag, beste Zeit zwischen 13 und 16 Uhr, klappte dieses schwere Spinnfischen.

Ab 2009/ 2010 sah man immer weniger Waller rauben, bis es mit dem Aufkommen der Schwarzmeergrundeln fast aussichtslos wurde. Es wurde regelrecht ein Lottospiel mit der Hoffnung auf den 6er. Klar hing mal der ein oder andere Waller, aber während es in der guten Zeit im Juli und August bis zu 10 Welsen bei ca. 20 Spinn-Trips waren, so kamen ab 2009 bei 40 Trips gerade mal ein Waller. Für alle Angler, die dennoch unermüdlich es probierten: Hut ab vor Eurem Durchhaltevermögen, Ausdauer!

Seit gut 4 Jahren sieht es wieder deutlich besser aus. Ja man sieht sogar ab und an einen Fisch rauben. Vielleicht deswegen, weil die Grundeln nimmer so omni präsent sind? Sich das Beuteschema geändert hat? Was auch bemerkenswert ist: früher, in der Anfangszeit, waren schwere Blinker Köder Nr. 1! Sie mussten laut auf der Wasseroberfläche aufklatschen, das war die halbe Miete. Später wurden deutlich mehr Waller mit Gummifischen (Kopyto!) mit 12 bis 14 cm Länge gefangen.

Seit eben diesen 4 Jahren scheinen sich Wobbler zur Geheimwaffe zu entwickeln. Und diese müssen nicht groß sein, Radau muss her, ein aggressiver Lauf, gepaart mit Geräuschkugeln. 

Ebenso sehr auffällig, dass „feineres“ Spinnfischen mehr Waller bringen als die „alte“ Spinnangelei! Um genauer zu werden, früher hatten wir mindestens eine 50er Geflochtene und ein 100kg Kevlar als Vorfach. Das war oberstes Gebot! Heute oder seit eben diesen 2-4 Jahren ist „so fein wie möglich“ die Devise. Schnüre von 0,28 und ein Vorfach sogar aus Fluoro in 0,45 sind eher der mögliche Schlüssel zum Erfolg.

Auffällig auch, dass mehr Wallis beim nächtlichen oder früh-morgendlichen Zanderangeln mit…, genau, mit Wobblern einsteigen. Klar, da steht der Sieger beinahe mit dem Biss schon fest, der Wels. Ich vermute, dass sich die Waller an den „lauten“ dicken Geflochtenen stören. Dünnere Schnüre sind einfach leiser, das ist Fakt!

Wenn Ihr bis hierhin aufmerksam gelesen habt, ist Euch sicherlich aufgefallen, dass es zu Beginn "...am Tag, beste Zeit zwischen 13 und 16 Uhr, .." und aktuell "...beim nächtlichen oder früh-morgendlichen ..." es sich lohnt?! Soviel zur möglichen Beissphase!!

Und warum Wobbler? Weil sie davor kaum oder eher wenig gefischt wurden. Vor allem sind diese im Laufverhalten variabler, erzeugen unterschiedlich Druckwellen und je nach Ausführung noch dazu Schallwellen. Zieht doch mal einen alten „Loudmouth“ durchs Wasser: Ihr werdet Alles in der Rute und in der Hand spüren!

Und vom Zeitpunkt hergesehen, da sind die Phasen vor der Laichzeit, also jetzt (Rhein hat eine Wassertemp. von etwas über 15°C), und nach der Laichzeit erfolgversprechend.

Bis in den frühen Herbst könnt Ihr mit den Wobblern erfolgreich sein. Nicht immer, aber immer öfter (sau-dummer Spruch!). Man könnte im kälteren Wasser einen Tiefläufer einsetzen, bei dem die Tauchschaufel gern in den Kies oder auch mal gegen die Steine hämmert.

Somit ist die Zeitspanne fürs Spinnangeln recht lang!

 

Achtet aber bitte auf die Zeiten des Kunstköderverbotes und auf andere jeweilige Regelungen/ Verbote in den Schonzeiten!

 

Also, dann macht mal Euer Tackle fürs Waller-Spinnfischen klar!

 

Beispiele für Wobbler, oder besser: meine Top 5

Mann´s Loudmouth (die Alten!) als Flach- und Tiefläufer(sehr laut + sehr aggressiver Lauf)

Hybrida K1 und K3 (lebendiger bis hin zu aggressivem Lauf,je nach Führung)

Sebile SpinGlider (ungewöhnlicher Lauf + Spinnerblatt)

Sebile Magic Swimmer (3 – teiliger, sehr lebendiger Lauf)

Sebile Vibrato (…der Namen sagt schon alles … 😊)

 

Nächste Mal in Teil 2 geht’s um die „groben Feinheiten“ …

 

Und NEIN, ich lass nix raus, ob, was, wieviel und überhaupt hier am Rhein gefangen wird oder werden! Ich habe mir und meinem Team ein „Veröffentlichungs-Verbot“ selbst auferlegt!  Zum einen sorgen andere „Kollegen“ schon mit ihren Beiträgen für Theater, zum anderen aus Solidarität!

 

 

 

 

08.05.20

Zwischendurch eine schöne Meldung meines langjährigen guten Freundes Michael Komuczki

Michael ist den deutschen Angler eher bekannt von vielen Messen als Referent im Karpfenbereich. Nicht nur in Österreich zählt er zu den ganz Großen!

Mehr über ihn, sein Wirken und Tun erfahrt Ihr auf seiner Seite www.michael-komuczki.com

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06.05.20

„Immer Ärger mit dem Salat…“, der Krautschutz

Teil 2

 

Jetzt zur weiteren Hilfe gegen den Salat am und um den Köder.Und wie versprochen: Bastelzeit! 😊

Man bringt einen Kraut-Abwender vor dem Haken,besser gesagt oberhalb der U-Pose an.

Ein ganz einfaches Mittel, ohne großen Aufwand.

Man nehme Hard-Mono mit 1,05mm, besser noch 1,2mm.

Schneidet Euch 6 Stücke mit 20 bis 25cm Länge.

Diese Stränge „knickt“ Ihr in die Mitte, am besten gleich alle Stränge zusammen. Mit einer kleinen Flachzange geht das recht einfach.

Dann nehmt ein Tube ID3mm, 5cm lang und schiebt das mittig auf die 6 Stränge.

Als nächstes schiebt man ein ca. 5cm langes Tube (ID 4-5mm) auf das Vorfach.

Jetzt wird das mittig gedrückt gehaltene Tube in das grössere Tube reingeschoben.

Da darf, nein es muss eng zugehen, sonst verrutschen die Stränge!

Wichtig dabei, dass die Mono-Hälften wie ein Regenschirm-Gestänge vor der U-Pose gebogen sind.

Doof beschrieben, auf dem Bild oben wird es deutlicher. So sollte es dann aussehen!!!

Abschließend nur noch das “Schirm-Gestänge“ an die U-Pose ran schieben, fertig!

Manch einer wird von Euch sicherlich fragen, ob es den Waller nicht stört? Nein!

Auch wenn das Mono recht steif ist, so hindert es nicht den Wels beim Ansaugen des Köders! Sonst würden sich die Wallis auch an der (kleinen) U-Pose, größeren Haken, oder Schlauch zur Versteifung des Vorfaches stören, oder?

Vermeiden lässt sich der Salat wohl nicht gänzlich, soviel ist klar.

Aber die Chance auf Köder ohne Salatbeilage steigt mit dieser kleinen Kraut - Ablenk - Hilfe!

Und, wie in Teil 1 beschrieben, kann man mit einer guten Mono-Schnur das „Kraut-Sammeln“ der Hauptschnur nahe zu vermeiden. 

 

02.05.20

„Immer Ärger mit dem Salat…“,der Krautschutz

Teil 1

Wir alle kennen dies wohl zu genüge: Montagen liegeneigentlich perfekt am Platz im Esszimmer, Köder sind frisch und top, Wetterpasst, sogar das Wasser steigt etwas…..

Doch zur vermeintlich ersten Beisszeit um 22 Uhr herum tut sich nix! Unruhig rutscht man auf seinem Angelstuhl hin und her, steht auf, patrouilliert an den Ruten entlang. Irgendwann wird es einemdoch zu dumm und holt seine Favoritenrute ein.

Schon beim Einkurbeln sieht man im Schein der Kopflampe, wie einzelne Krautfahnen an der Schnur runterrutschen. Man vermutet schon was los ist. Und tatsächlich: von dem so schön bestückten Haken mit den quick-lebindigen Tauwürmern sieht man null. Alles schön mit„Salat“ getarnt! Nun ist es klar, dass an dieser Rute nichts gehen konnte. Die 2. Rute biegt sich auch schon stärker. Wahrscheinlich hängt da ebenso alles voll. Ein bissel Frust steigt auf! Nicht nur, dass bei sauberem Gedeck was hätte passieren können, zumindest ein Biss. Nein, die ganze Auslegerei der Montagen geht wieder von vorne los. Und wir alle wissen, wie schwierig das Auslegen der Montagen bei Nacht ist, oder?

Das Salat-Problem ist bei steigendem Flusspegel fast immer da. Im Herbst, nach den ersten kühlen Nächten ebenso, wenn dann das Kraut abstirbt.

Besonders bei geflochtener Hauptschnur werden die Krautfähnchen schon an der Wasseroberfläche aufgesammelt. Und hängt nur mal ein kleines bisschen Dreck dran, scheint dieses kleine Etwas weitere Krautteile wie ein Magnet anzuziehen.

„Normal“ Geflochtene verliert irgendwann ihren Oberflächenschutz, vor allem bei häufigen Ansitzen. Je gröber und kleiner die Anzahl von Einzelfäden, desto „rauer“ ist die Schnur, und bietet so optimalen Halt für Schmutz- und Krautpartikel. Durch den Wasser – bzw. Strömungsdruck rutscht dann nach und nach das Sammelsurium runter Richtung Vorfach und Haken.

Fischt Ihr mit einer vorgeschalteten Schlagschnur, so bleibt ein Teil des Drecks oder Krautes am Schlagschnurknoten hängen, vorausgesetzt der Verbindungsknoten ist unter der Wasseroberfläche. Wenn Ihr beim Knoten die Enden etwas länger abstehen lasst, so ca. 2 cm lang, ist die erste Krautbremse noch effektiver.

Wer tiefer in seinen Geldbeutel greifen möchte, der bespult seine Rollen mit hochwertigeren Geflechtschnüren. Neben Climax haben auch andere Anbieter gutes Material am Start, vor allem die deutscher Hersteller...!

Wichtig beim Kauf: achtet darauf, dass bei der Beschreibung explizit auf die Oberflächenversiegelung hingewiesen wird! Und ja, dieses Schnüre kosten ca. das Doppelte!

Aber auch hier hat eine monofile Hauptschnur, wie beim Thema "Schlagschnur"wieder ihren Vorteil:

wegen der sehr glatten Oberfläche bleibt kaum etwas hängen! Natürlich wickelt sich mal eine an der Wasseroberfläche treibende Krautfahne um die Schnur rum, meist löst diese sich nach kurzer Zeit von alleine.

Nur wie kann man den Haken samt Köder vor Kraut schützen? Auch dort wird leider sehr gerne Kraut und Dreck aufgesammelt!

Dazu demnächst mehr in Teil 2 …!

Und auch wieder mit einer kleinen, aber sehr wirksamen Basteleinheit!

 

29.04.20

„Sag mir, wo die Waller sind…“ oder: Eine kleine Hilfe für die Stellensuche Teil 2

 

Nach den groben Basics in Teil 1 nun zur detaillierten Auswahl unserer Angelstelle, in Abhängigkeit von der Jahreszeit.

Wir haben das erwähnte Kartenmaterial studiert. Nur allein auf die trockene Theorie sollten wir uns aber nicht verlassen.

Der nächste Schritt wäre eine Ortsbegehung, wenn möglich bei normalem Wasserstand. Nehmen wir mal an, es ist Ende März. Flachwasserbuhnen sind angesagt. Für mich ist es ein absoluter Pluspunkt für die Stelle, wenn ich Fischaktivitäten beobachten kann. Es muss ja nicht gleich ein raubender Wels sein, Futterfische reichen mir da völlig.

Nun setzen wir uns die Polarisationsbrille auf und schauen „durch“ die Wasseroberfläche. Wie sieht der Untergrund aus, ist es konstant flach? Kann man Abbruchkanten erkennen? Jetzt warten wir, bis ein größeres Flussschiff vorbeizieht. Achtet auf den Sog, der dabei entsteht. Fällt die Buhne trocken? Dann ist der Bereich interessant, in dem noch Wasser steht. Jetzt kommt der eigentlich wichtigste Part, wenn das Schiff schon weg ist und sich Wellen bilden. Schlagen sich Wellen vor der Buhne auf, also in der Linie von Buhnenkopf zu Buhnenkopf?

Oder bleibt das Wasser ruhig? Wenn sich das Wasser oder die Wellen auf der ganzen Buhnenbreite aufbauen, so ist das schlecht. Das bedeutet nämlich, dass vor der Buhne, von der Fahrrinne aus gesehen, sich ein Berg sei es eine Kies- oder Sandbank verläuft. Und das macht zumindest diese Stelle zum Looser-Platz!

So groß und gewaltig die Welse auch sein mögen, so sensibel sind sie was das Überschwimmen von Hindernissen, Barrieren betrifft. Heißt in diesem Fall, dass die Welse nicht über die Kiesbank oder Sanderhebung schwimmen, um zum Futter zu gelangen. War die Wasseraufwerfung aber eher in kleineren Abschnitten, am Anfang oder Ende der Buhne, dann würden die Waller an der Barriere entlang

schwimmen um ins Esszimmer zu ziehen.

Wichtig ist, dass unsere Köder am Übergang vom Wohnzimmer zum Esszimmer liegen.

Unser Angebot sollte das Erste sein, dass der Wels bei seinem Weg zum Fressen findet.

Und daher ist es auch besonders wichtig zu wissen, wo die Fahrrinne an der ausgewählten Stelle verläuft. Oftmals höre oder lese ich das von „... an der Strömungskante ablegen...“. Das ist absoluter Blödsinn!

Die Strömungskante verändert sich mit dem Pegelstand des Flusses. Sind die Buhnen bei erhöhtem Wasserstand leicht überspült, so wandert die Strömungskante Richtung Ufer. Bei Niedrigwasser würde sie sich folglich weiter draußen befinden. Wir brauchen aber den Übergang zur Fahrrinne. Wenn wir unsere Hausaufgaben im Vorfeld gemacht haben, dann wissen wir das auf den Meter genau. Beim Web-Map-Service kann man mit Hilfe des Tools „Lineal“ genau die Entfernung von der Uferlinie bis zum Beginn der Fahrrinne ausmessen. Selten befindet sich die Fahrrinne in unmittelbarer Nähe zum Buhnenkopf. Das kann man recht einfach an den nah vorbeifahrenden Schiffen ausmachen. Doch oft liegt die Fahrrinne weit draußen vom Buhnenkopf entfernt, mitunter bis zu 70 Metern! Daher ist es (fang-)entscheidend, dass unsere Köder möglichst nah am Übergang zur Rinne liegen. Um so ziemlich genau in diesen Bereich die Montagen ablegen zu können, nahmen wir anfangs Schnurzähler zu Hilfe, die an den Wallerruten angebracht waren. Mittlerweile, im Laufe der Jahre, entwickelt man ein Gefühl für die richtige Entfernung. Also, ganz wichtig: Strömungskante ist nicht gleichbedeutend mit einer markanten Kante unter Wasser oder deutet auch nicht auf den Verlauf der Fahrrinne hin! Eine Strömungskante entsteht dort, wo zwei unterschiedlich Fließbereiche aufeinandertreffen!

Wenn sich unser erfolgloser Walter mehr nach den wichtigenKriterien zur Platzwahl orientiert und nicht dem Hören-sagen anderer Kollegen Glauben geschenkt hätte, dann ….

Am Anfang bedeutet das zwar einiges an Arbeit,bis man die Plätz gefunden hat, doch es lohnt sich, wenigstens für sehr viele erfolgversprechende Ansitze!

Frühjahr wäre somit abgehakt. Wobei, eigentlich sind es die fast identischen Plätze, die wir auch im Herbst ansteuern können.

Nun zur Suche nach den Sommerplätzen. Gleiches Prinzip, also Einsatz von Kartenmaterial, nur unter anderen Voraussetzungen: wir beziehungsweise die Waller, suchen Bereiche mit höheren Sauerstoffgehalt und damit die harte Strömung. Hier fällt es schon deutlich leichter an die Top Plätze zu gelangen! Schlagworte wie Kurven, Fahrrinne dicht am Ufer, kurze Buhnen am Ende einer Außenkurve mit außenliegender Fahrrinne sind die magischen Punkte. Haben unsere Fließgewässer die Wassertemperatur von 24 Grad überschritten, was in unseren Sommermonaten recht oft und zum Teil auch lang anhaltend der Fall sein kann, dann läuft der Stoffwechsel der Welse auf Hochtouren. Und um diesen aufrecht erhalten zu können heißt es fressen und fressen und...!

Wir konnten in diesen Hitzeperioden, ganz extrem war es im Jahrhundertsommer 2003, bis zu 4 Fressphasen in 24 Stunden ausmachen. Aber, wer nicht auf den einen aber dafür umso wichtigsten Faktor geachtet hatte oder dann in Zukunft achten wird, der wird lange Durststrecken erleiden müssen. Zauberwort heißt: Sauerstoff. Bei geringen Sauerstoffgehalt wird der Stoffwechsel rapide runtergefahren, es wird kaum gefressen, keine Energie verschwendet. Daher sind die stark strömenden Bereiche allererste Wahl! Drückt der Wasserkörper gegen die Steinschüttung des Ufers, so entsteht durch diese Umwälzung Sauerstoff. Die großen Schiffsschrauben sorgen ebenfalls dafür. Oder ein Zufluss eines kleinen Baches oder Flusses aus höheren Lagen, der dann auch noch einige Grad kälter und somit sauerstoffreicher ist.

Heißt aber auch, wenn nach einer langen trägen, beißfaulen Phase die Wassertemperatur schlagartig sinkt, sei es durch Starkregen nach einer großen Gewitterfront, dann steigt dadurch der Sauerstoffgehalt und somit wieder der Hunger.

Ein großer Vorteil hat die Angelei an diesen Strömungsplätzen, man muss nicht weit raus!

Wenn die Schiffe direkt am Ufer vorbeiziehen, dann reicht ein eleganter Unterarmwurf mit dem Stein bis zum Ende der Steinpackung. Der Stein braucht dabei auch keine 6 und mehr Kilogramm zu haben, normale Pflastersteine mit einer Kantenlänge von 9 mal 9 oder 10 mal 10cm reichen da aus. Die verkeilen sich dann gut in der Steinpackung. Dafür ist es aber ratsam, eine leise und abriebfeste Schnur zu nehmen. Ich knote mir da gerne eine 1 mm dicke Soft Mono aus dem Climax-Programm an die normale Geflochtene. Diese Schlagschnur darf dabei gerne mindesten 15 Meter lang sein. (siehe auch Eintrag vom 09.04.20, Thema "Schlagschnur" und "Lifter"!) Die Welse patrouillieren entlang der Steinpackungen auf der Suche nach Muscheln, Krebse, Schwarzmeergrundeln, Barben die in der Strömung stehen. Am Rhein hatten wir bei der Hart-Wasser-Angelei die ersten Bisse an den stromabwärts liegenden Ködern. Die Welse schienen bei der ersten Fressrunde zuerst gegen die Strömung zu ziehen. Den Nachschlag oder das Dessert holten sie sich dann in umgekehrter Reihenfolge, also dann die ersten Bisse an der Stromauf liegenden Rute. Somit überschneiden sich die Grenzen vom Wohn- oder Schlafzimmer ins Esszimmer!

Sobald sich die Wassertemperatur wieder unterhalb der 20 Grad Marke bewegen, bilden sich diese Grenzen oder Räume wieder deutlich aus! Bis zu einer Wassertemperatur von 14 bis 12 Grad stehen die Frühjahrsplätze im Fokus, wie oben schon erwähnt.

Kommen die ersten kalten Nächte, so ziehen sich die Waller in die tieferen Regionen des Gewässers zurück. Je kälter es wird, umso lethargischer werden die Kameraden. Gefressen wird nur noch, wenn es unbedingt sein muss. Jetzt ist die Phase, in denen Wohn-, Schlaf- und Esszimmer ineinander übergehen. Haben wir diese Bereiche gefunden, sie sollten mindestens so tief wie die Fahrrinne sein, legen wir unsere Köder in diese tiefen Winterlöcher oder Rinnen. Da der Stoffwechsel und somit ihre Verdauung auf Sparflamme läuft, sind die Welse eher lethargisch. Ein Köder vor deren Nase platziert ist da eine willkommene Mahlzeit, wenn der kleine Hunger kommt. Auch der Reiz, wenn sich der Köder wegen Strömungsänderung durch vorbeiziehende Schiffe plötzlich bewegt, kann eine Attacke provozieren. Was würden Sie machen, wenn sie gechillt auf dem Sofa liegen und eine Fliege immer wieder um ihre Nase fliegt? Ja, und genau so ergeht es dem auf dem Boden liegenden Wels. Ein langes Vorfach und ein mit Spinnerblatt getunter Köder kann bei der Provokation hilfreich sein. Bemerkenswert war der Zeitpunkt der Beissphase, die wir über viele Jahre hinweg ausmachen konnten: egal ob 10 cm Neuschnee auf dem Zelt, derbe Minusgrade oder Dezember-Schmuddelwetter, fast alle Attacken kamen nach oder um Mitternacht. Und die Bisse waren fast alle sehr heftig. Kein Zuppeln oder Zupfen am Köder. Einfach nur Attacke und rein damit!

Problem für viele Uferangler ist das Finden solche Winterquartiere. Prinzipiell sind die ersten (kurzen) Buhnen, an denen die Fahrrinne direkt entlang verläuft, top. Durch den Sog der Schiffe werden unmittelbar hinter dem Buhnenkopf Löcher ausgespült. Also zuerst den Blick auf die Karte, dann vor Ort beobachten, wie nah die Schiffe an der Buhne fahren, und wie stark sich das Wasser in diesem Bereich dreht.

Zur Sicherheit mache ich noch paar Würfe mit der Zanderrute und einem schweren Jigkopf. Moderner geht es auch mit einem Wurfecholot mit Datenübertragung auf das Smartphone. Erfahrungsgemäß sammeln sich in diesen Löchern mehr Waller,je breiter das Loch ausgebildet ist.

Eins darf aber bei der Winterangelei nicht unerwähnt bleiben. Sollte die Kälteperiode durch eine mildere Wetterfront unterbrochen werden, so werden die Waller kurz aber heftig aktiv, und zwar genau zu Beginn dieser Phase. Hier lohnt sich ein Blick auf die Wettervorhersagen in jedem Fall.

Falls man es genau dann hinkriegen sollte, ans Wasser zu kommen, kann man die buchstäbliche Sternstunde erleben!

 

Ich hoffe, dass ich mit meinen Tipps denjenigen etwas helfen konnte, die bei der heimischen Waller Angelei so langsam am Verzweifeln sind und die fang-entscheidende Frage nach der richtigen Platzwahl etwas beantworten konnte!

Und Walter, vielleicht hat er es jetzt ja verstanden, wie er in Zukunft seine Stelle auszuwählen hat…!

 

Und alle, die aktuell nicht ans Wasser kommen (können oder dürfen), können sich mal die Karten genauer ansehen, und sich für die nächsten, hoffentlich bald wieder kommenden Ausflüge ans Wasser einen Plan machen, wo genau es Sinn machen könnte...!

 

25.04.20

Ein Thema, das immer wieder Fragen aufwirft.

Und auch aus aktuellen Anlass, man hilft ja gerne!

(Insider: Grüße an Dich Jonathan, und „Petri“ zum „Bann-Brecher“)

Daher habe ich Euch meinen Artikel aus 2017, im April 2018 in der Cat Connect veröffentlicht, hier wieder reingestellt. Zuvor aber noch etwas aktualisiert!

Im Buch wird dieser immens wichtige Part noch ausführlicher abgearbeitet.

Irgendwelche Ähnlichkeiten zu anderen aktuell im Netz veröffentlichten Texte/ Beiträge sind rein zufällig …

 

„Sag mir, wo die Waller sind…“ oder: Eine kleine Hilfe für die Stellensuche

Teil 1

Walter, so nennen ich mal den Angelkollegen, ist mal wieder draußen am großen Fluss an seiner Lieblingsstelle. Sein Tackle muss er nicht weit tragen, das Auto steht ganz in der Nähe, keine 50 Meter vom Angelplatz entfernt. Schon viele Nächte hat er an diesem vermeintlichen Hot Spot verbracht. Den Tipp für diese Stelle bekam er von einem Angelhändler und von einigen Angelkollegen, die hier schon angeblich oft einen guten Waller haben rauben sehen. Auch in den einschlägigen Foren wurde über diesen Flussabschnitt

berichtet. Doch Walter hatte hier noch keinen Biss, geschweige denn einen Wels. Unermüdlich und stoisch befischt er diesen Platz. Irgendwann muss es doch mal klappen…. Daheim schaut er sich immer wieder Waller-Videos auf You Tube an, überprüft dabei, ob er denn alles richtig macht? Ausrüstung, Vorfachlänge,

Köderauswahl, Beköderung. Okay, Ebro, Po, Rhone sind ja auch große Flüsse. Also müsste das doch auch hier, an seinem Fluss klappen. Nach weiteren, unzähligen aber erfolglosen Ansitzen beginnt Walter an dem was und wie er es macht zu zweifeln. Alle oder einige Waller Angler fangen ja anscheinend, warum denn nur er nicht?

Ein Teil von Euch, die bis hierher gelesen haben, wissen wahrscheinlich schon, was unser guter Walter falsch gemacht hat: er saß wohl am falschen Platz. Nur, er könnte an der richtigen Stelle sitzen und trotzdem

nichts fangen, weil der Köder an der falschen Stelle abgelegt wurde.

Aus der jahrelanger Guiding Praxis heraus weiß ich, dass der Großteil der Angler sich die wenigsten Gedanken zur Platzwahl machen, abgesehen von den vermeintlich positiven Eigenschaften wie Erreichbarkeit/ Befahrbarkeit zur Stelle hin oder weil einer gesagt hat, dass man da fangen kann.

Um es noch extremer zu sagen, die meisten können das Wasser nicht lesen, auch mit Hilfe von Technik wie eines Echolotes. Wie sagte eine bekannte Größe der Szene schon vor einiger Zeit: „Du kannst das beste Tackle, die besten Köder oder die schönste Outdoorausrüstung haben, es nützt dir aber überhaupt nichts, wenn du nicht genau weißt, wie, wo und vor allem warum du dein Köder wohin ablegen musst!“

Auch ich schaute ab und an mal in ein Forum rein, und/ oder legte eine DVD zum Thema Waller Angeln rein. Was mich aber immer wieder erschreckte, das ist zum Teil das Halbwissen, was mitunter da weitergegeben

wird. Nein, ich bin nicht der Allwissende, auch nicht DER Waller Jäger schlechthin. Aber ich habe unzählige Sessions am Wasser verbracht, mal mehr mal weniger erfolgreich, hauptsächlich an deutschen Gewässern, habe im zarten Alter von 4 Jahren meines erste Bambus-Handangel bekommen. Mein Lehrmeister, mein Onkel im Norden, erklärte mir von Anfang an warum wir an diesem oder jenem Platz an der Weser standen. Und das noch Jahre später nach meinem allerersten Angelausflug. Und ich habe einige Kollegen in meinem Umfeld, mit denen ich mich so oft wie möglich austausche. Ein Netzwerk von Gleichgesinnten, die zwar auch gerne ihren Wels fangen, aber denen das warum und wie fast wichtiger ist. Und seltsamerweise sind diese Männer nicht oder kaum im Netz unterwegs….

Hatte ich mir eine Theorie zur Platzauswahl über die Saison zurechtgelegt, so musste ich diese dann an einem anderen Fluss wieder komplett verwerfen. Will damit sagen, kein Gewässer gleicht dem anderen. Und auch wenn es ein und dieselbe Fischart hier ist, die wir fangen wollen, die Waller ticken nie gleich.

Nur als kleines Beispiel: Mein Kollege Kalle schwört auf die Vollmondnacht am spanischen Ebro. Wir am Rhein fangen besser in der Nacht oder in den 2 Nächten davor.

Zurück zur Stellenauswahl. Was ich hier beschreiben möchte, dass ist die Art und Weise, wie wir unsere Stellen auswählen. Und das nicht nur am Rhein, sondern auch an anderen Gewässern wie zum Beispiel Elbe oder Weser.

Im Laufe der vielen Jahre haben wir uns ein System geschaffen, wie wir unsere Fangplätze finden.

Suchen wir uns mal einen X-beliebigen Fluss aus. Der erste

Weg, um uns eine Übersicht zu machen, führt bei mir meist über Google Earth, vorausgesetzt wir kennen den Fluss gar nicht.

Bild links der Rhein, Bild rechts die Weser

 

Wenn man Kontakte zu Kollegen in einer oder der zu befischenden Region hat, so ist das natürlich ein großer Vorteil. Dennoch schaue ich mir den Fluss erstmal auf der Übersichtskarte an. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Kurven, Einfahrten, Mündungen, Brücken. Sind in dem Fluss Buhnen? Auch ein für mich wichtiger Aspekt. Was ist mit Schifffahrt? Falls der Fluss oder zumindest der von uns herausgesuchte Flussabschnitt für die Binnenschifffahrt freigegeben ist, dann können wir uns noch eine weitere Karte zu Hilfe nehmen. Beim „Web-Map-Service“, zu finden bei „Elwis“, können wir alle beschiffbaren Flüsse Deutschlands einsehen. Ebenso auf der frei zugänglichen Seiten von „Navionics

ChartViewer“, da auch zum Teil mit aktuellen Tiefenlinien! Für mich immer ein ganz wichtiger Punkt:

Wo ist die Fahrrinne! Wie verändert sie ihren Lauf, gibt es markante Wechsel von einer zu anderen Uferseite, ist sie Ufer nah oder im Bereich unmittelbar angrenzend an Flachwasserbereichen?

Bild links der gleiche Bereich am Rhein wie oben, rechts die Weser

 

Für die genauere Stellenauswahl ist auch die Jahreszeitwichtig. Frühjahr, Sommer oder Herbst. Je nach Jahreszeit und Wassertemperaturgrenzen wir dann unsere Stellen ein. Wir sollten wissen, wann wir welche

Bereiche z eangeln haben! Als Faustregel hat sich folgendes bewährt:

Frühjahr – Flachwasserbereiche

Sommer – Strömungsreiches Terrain

Herbst – Flachwasserbereiche bei hoher -, tiefere Abschnitte bei niedrigerer Wassertemperatur

Und wenn wir schon mal dabei sind, gleich noch eine Weisheit hinterher:

Befische nicht den Wels im Wohn- oder Schlafzimmer, sondern im Esszimmer!

(Insider: dieser Spruch stammt tatsächlich von mir! Auch wenn aktuell die "Zimmer" anders genannt werden sollten... :-))

Um die 3 oder 4 Leitlinien besser verstehen zu können, sollten wir Kenntnis darüber haben, wie die Waller ticken. Okay, hin und wieder sind auch diese etwas daneben und verhalten sich gegen jede aufgestellte

Theorie.

Betrachten wir also mal den Normalfall: Welse sind Stoffwechselfische. Heißt, dass ihr Organismus und somit auch ihre Verdauung sich mit der Wassertemperatur verändert. Ansteigende Wassertemperatur bedeutet somit, dass Nahrung schneller verdaut wird, also umso eher müssen sie wieder fressen. Bei einer

Wassertemperatur von 8 Grad braucht der Wels ungefähr drei bis fünf Tage. Dagegen bei oder ab 22 Grad keine 24 Stunden.

Mindestens genauso wichtig wie die Wassertemperatur ist der Sauerstoffgehalt. Ist dieser bei sehr hoher Wassertemperatur von 23 oder mehr Grad im Keller, dann fährt auch der ganze Stoffwechsel der Welse runter.

Oder anders ausgedrückt, bei solchen Verhältnissen suchen wir Flussabschnitte mit

starker Strömung. Da wären jetzt Bereiche interessant, in denen die Fahrrinne Ufer nah verläuft, am besten noch in einer Kurve liegend.

Man könnte noch den Luftdruck mit reinnehmen, aber da scheiden sich die Geister. Ich beziehungsweise wir hatten die meisten Fischaktivitäten und Fänge bei stabiler Wetterlage. Stürzte dagegen da Barometer ab, so wurde die Angelei eher ein Lotteriespiel. So war es zumindest, bis wir hier im SüdWesten kaum noch einen Wind aus SW hatten, statt dessen Winde aus NW und NO "normal" geworden sind. Seitdem gibt es die doch sehr interesante Entdeckung, dass fast alle Waller bei NW Wind und fallenden Luftdruck gebissen hatten! Dem FANGBUCH (siehe die vorherigen Einträge vom 18. + 22.04.20) sei Dank!!!

 

Das mit dem Esszimmer sollten wir auch noch klären.

Wo ist das im Fluss? Ganz banal geantwortet: Da, wo das Futter ist! Die Waller verlassen ihre Ruheplätze, also ihr Wohn- oder Schlafzimmer, und ziehen zum Fressen in die Bereiche, in denen sie ihre bevorzugte Nahrung finden.

 Im Frühjahr sind das die eher flacheren, ruhigeren Stellen.

Dort erwärmt sich das Wasser durch die Frühlingssonne am ehesten. Und genau deswegen findet der Wels da auch seine Nahrung.

Je wärmer das Wasser wird, umso mehr konzentriert sich das Nahrungsangebot auf die Steinpackungen. Krebse, Muscheln, Kleinfische, vor allem Schwarzmeergrundeln suchen zwischen den Steinen Schutz vor der Strömung und vor den Räubern. Je kälter dann das Wasser ab Herbst wird, desto mehr ziehen sich die

Futterfische in die tieferen und ruhigeren Flussabschnitte zurück.

Keine Regel ohne Ausnahme: bei Hochwasser, stark steigenden Pegel verändert sich das Ganze.

Die Futterfische meiden dann die immer stärker werdende Strömung und flüchten vor allem vor den mitgeführten feinen Sedimenten, die sonst deren Kiemen dichtmachen würden. Und die Waller folgen ihnen. Der heißeste Moment ist aber die ersten Stunden des steigenden Pegels.

Wie auf Startschuss beginnt eine regelrechte Fressorgie. Die Welse ziehen dem mit Gras bewachsenen Flussdamm entlang und stopfen sich mit den aus dem Boden kriechenden Würmern den Bauch

voll. Und einfacher kann man in dieser Phase nicht oder kaum angeln. Einfach im seichten Bereich ein Wurmbündel ablegen, direkt im überspülten Gebiet. Nach diesem ersten Fressrausch folgen die Waller den Futterfischen.

Sobald aber der Pegel paar Zentimeter fällt, ziehen sie sich wieder zurück Richtung Fluss. Gerade dieser Übergangsbereich vom Hochwassergebiet, den überfluteten Bereichen oder Nebengewässern zum

Hauptstrom sollte man dann konsequent befischen. Soviel vorerst mal zum Esszimmer.

 

Nun zum Wohn- oder Schlafzimmer.

In den Flüssen liegen die Kameraden bevorzugt in der Fahrrinne, oder in Rinnen, Löchern. Dort verbringen sie ihre Zeit bis der Hunger kommt. Sie fressen dort nicht. Klar, man kann sie ärgern. Daher werden Welse dort auch beim Klopfen oder beim Spinnfischen gefangen. Sonst ist aber Passivität Trumpf. Die großen Schiffe, die über ihre Köpfe ziehen, stört sie nicht. Nur in einer Phase macht es Sinn, in den Ruheplätzen seine Köder auszulegen, nämlich in der kalten Jahreszeit, bei Wassertemperaturen unter 6 Grad.

 

Im nächsten Teil, wahrscheinlich am 29.04., machen wir dann die Feinabstimmung, wo, wann und wie.

 

Noch was in eigener Sache:

Der ein oder andere von Euch hatte mich nach aktuellen Fangmeldungen, hier aus der Heimat, meiner "Männers" gefragt. Ich werde vorerst NULL dazu schreiben oder gar veröffentlichen! Wir sind hier gerade sowas von angepi..t wegen des Verhaltens am Wasser einiger sogenannten "Kollegen"! Wenn wir aus Sensations-Geilheit jetzt auch noch Bilder raushauen würden, egal ob bei Sportex Facebook oder hier, dann wäre noch mehr los, würde noch mehr kaputt gemacht werden! Denke, Ihr habt Verständnis dafür?! 

 

22.04.20

Fang- / Kein- Fang-Buch oder Fangerfolge sind selten Zufall! Teil 2

 

Aber es gibt sie, die richtig wichtigen Faktoren, Parameter.

Die „Wichtigen 4“, oder neudeutsche die „big 4“! Aufgelistet, nicht unbedingt nach Relevanz, wären das: Vollmond, steigender Wasserstand oder Flußpegel, starker bis stürmischer Süd-West-Wind („Waller-Wind“) und der Tag vorm eigentlichen Wetterwechsel (unmittelbar vor dem Luftdruck-Wechsel).

Nur eins sollte auch klar sein, einer dieser Parameter, Faktor alleine reicht nicht aus.

Es müssen schon Einige zusammenkommen, damit es was mit dem Fangerfolg wird. Doch die besten „Umstände“ würden wiederum nichts nützen, wenn die falsche Angelstelle und/ oder Köder ausgewählt werden. Oder an einer für die Jahreszeit eigentlich gut ausgewählten Stelle die Montage nicht exakt dort abgelegt wird, wo sie eigentlich liegen sollte, nämlich ins „Esszimmer“.

Ihr seht, oder wisst es sicherlich aus eigenen Erlebnissen, ein großer Erfahrungsschatz ist das A und O!

Und zu diesen Erfahrungen gehören nicht nur die guten Erlebnisse.

Mindestens genauso wichtig wie der Fangerfolg sind die Null-Nummern. Aus denen lernt man meiner Meinung nach mit am meisten, auch wenn es die Wenigsten zugeben möchten. Jeder, der von sich behauptet, bei jedem Ansitz seinen Fisch oder sogar Fische zu fangen, naja, da werde ich schon eher skeptisch! Ich möchte denjenigen nicht unbedingt als Lügner bezeichnen, es gibt immer mal wieder Phasen, in denen man einfach einen Lauf hat. In dieser Phase könnte man wirklich seinen Köder in einer Pfütze auf dem Weg ablegen und würde dennoch seinen Fisch fangen. Dennoch kenne ich wirklich niemanden, auch keinen Profi- oder Promi-Angler, der bei jedem Ausflug ans Wasser erfolgreich ist! Mehr möchte ich mich dazu nicht äußern, es würde nur wieder meinen Blutdruck ansteigen lassen….

Gut, wir oder ich war gerade bei den Schneider-Tagen:

Besonders aus oder von diesen mehr ruhigeren Ansitz-Tagen und Nächten kann man sehr viel lernen! Warum? Man hinterfragt das was und wie und warum man gemacht hat. Man geht nahezu alle Punkte durch, die vielleicht der Auslöser, der Grund für die Nullnummer waren. Vergleicht man diese Faktoren mit bereits gesammelten Infos anderer Ansitze, kann man eher ableiten warum nix los war. Hat man seinen

Fisch gefangen, dann war ja wohl alles richtig und gut ist. Nur, auch das wissen wir alle, es gibt immer mal wieder diese „Dusel-Fische“, die im nach hinein betrachtet, eigentlich nicht hätte fangen dürfen.

Daher, schreibt alles auf, was wichtig sein könnte! So bekommt Ihr mit der Zeit eine richtig gute Ansammlung von Informationen.

Nachlesen zu können, wann zu welcher Jahreszeit welche Stelle bei welchem Pegelstand und welcher Köder Erfolg brachten, erleichtert Euch die Planung für zukünftige (Ansitz-) Touren!

 

Hier mal „meine“/ unsere Parameter/ Faktoren:

1. Jahreszeit

2. Angelstelle

3. Wetterlage mit Lufttemperatur, Wassertemperatur, Windrichtung, Luftdruck

4. Wasserstand (+ Veränderungen)

5. Wasser-Temperatur (+ Veränderungen)

6. Mondphase

7. Anzahl der Aktionen, und der gefangenen Fische mit Uhrzeiten wann was passiert ist

8. Glück!

9. Köder und Rig

 Wenn Ihr dann so oder so ähnlich Eure Daten sammelt, und auch ehrlich zu Euch selbst bleibt, keine Fische „rein-schummelt“, dann könnt Ihr auch das „Orakel“ spielen!

Der Fangerfolg  kann das „Salz in der Suppe“ beim Angeln sein. Eine Nacht oder generell ein

Ansitz kann aber auch einfach nur so seine eigene Magie haben.

Da würde derAlarm eines Bissanzeigers diese gewisse Stimmung nur kaputt machen, oder?

Zumindest habe ich das schon so erleben dürfen …! 

 

18.04.20

Fang- / Kein- Fang-Buch oder Fangerfolge sind selten Zufall!

Teil 1

Notiert Ihr Eure Fänge? Nicht nur wie lang, groß oder schwer?

Unter welchen Umständen Ihr den oder die Fische gefangen habt? Und tragt Ihr da auch Eure Null-Nummer mit ein?

Einige ehemaligen Guidingkunden und auch Teil meines Teams wundern sich oft über meine Ansagen,

ob was geht oder warum nix ging. Ab und an kriege ich noch die ungefähre Uhrzeit vorhergesagt. Mitunter nennt man mich auch das „Köller-Orakel“… 😊

Ok, klappt nicht immer….

Nein, ich besitze keine Wahrsager-Fähigkeiten, habe auch keine Glaskugel auf´m Tisch stehen! Meine Äußerungen zu diversen Fängen vorab basieren auf ein ganz einfaches System: mein „Fang“ - und/ oder auch „Nicht-Fang-Buch“!

Seit zig Jahren habe ich mir immer wieder Notizen zu Fängen oder Nullnummern gemacht, und dabei nicht nur meine eigenen Fänge dabei berücksichtigt! Heraus gekommen ist eine Menge an Daten, mit denen sich Prognosen über Fang- aber auch Misserfolg ableiten lassen! Klar, keine Regel ohne Ausnahmen, oder „Ausreißer“! Es sind immer mal wieder Tage dabei, an denen eigentlich kaum was passieren sollte, aber trotzdem Striche oder Kreuze auf der Habenseite stehen.

 

Datum

Pegel

Stelle

Bisse / Anfasser

Fänge

Größe

Uhrzeit

Köder

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

9.- 11.05

5,1

unterhalb

2

1

1,9

0.30, 6.00

Wurm

 

 

 

5

4

1,50 bis 2,04

22.30 - 1.00, 5.00

Forelle, Wurm

 

 

 

 

 

 

 

 

19./20.06

4,7

xxx

4

2

0,8, 1,89

22., 24 - 1.00

Wurm

 

 

 

 

1 Großer lost

 

 

 

28./29.06.

4,8

xxx

2

 

 

21.50, 2.00

Barsch

 

 

7. U. 8.  Buhne

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

17.07.

6,45

alter xxx

1 (Großer, ausgestiegen)

 

 

24.00

Grundeln

 

 

 

 

 

 

 

 

19./20.07.

6,05

unterhalb xxx

4

1

0,7

22.30 - 2.30

Wurm

 

 

 

 

 

 

 

 

22.07.

6,7

direkt Fährxxx

1

 

 

22.00

Wurm

 

 

 

 

 

 

 

 

1. - 2.08.

7,38 - 7,23

Bucht xxx

9

 

 

22.00, 24.00, 3.40,

Grundeln

 

 

 

 

 

 

5,3

 

4. - 5.08.

7,76

Bucht xxx

3

Aussteiger

 

22.00

Grundeln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

23 - 25.5.

6,40 - 6,14

Kiesbank xxx

03. Aug

1

1,79

00.40

Wurm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kennt Ihrvielleicht noch die alten Sprüche aus früheren Zeiten? Mein Großvater hat immer bei einer speziellen Windrichtung den alt-bekannten Satz gesagt: „Bläst der Wind von Nord, dann bleib vom Wasser fort!“ Da gibt es noch etliche Sprüche zum Thema Angeln und Wetter! So ist der Süd oder Süd-West Wind eher besser geeignet, um zum Angeln zu gehen:“Blows the wind from the south, it blows the

bait tot he fishes mouth“. Aber nicht nur der Wind oder Windrichtung spielt eine wichtige Rolle!

Beim Thema  „Gewitter“ wird es ähnlich interessant! Woher diese Angler-Weisheit „Beim Gewitter beißen die Fische“ kommt, das kann kaum noch einer sagen. Mir denkt der Spruch noch von meinem Großvater. In der heutigen Zeit mit einer Kohlefaser- oder Carbon-Rute am Wasser während eines Gewitters zu stehen, das

wäre nicht unbedingt eine gute Idee! Und ich habe schon einige Wetter-Kapriolen am Wasser mitgemacht, nur die Gewitter-Weisheit kann ich so nicht bestätigen.

Denn meist folgt nach Donner und Blitz eine Abkühlung und somit zu ein Luftdruckwechsel. Und genau dies lässt die Mäuler der Fische zu! Aber, zieht das Gewitter „nur“ vorbei, und das Barometer bleibt stehen, dann könnte es richtig abgehen, also mit und bei den Fischen.

Solch eine Wahnsinn-Hammer-Phase haben wir genau 2 mal erlebt! Einmal mit Guiding-Kunden und einmal war ich allein (das war auch keine Idee!) Bleiben wir beim Erlebnis während einer Guiding-Tour

mit zwei ganz lieben und tollen Menschen. Vorm Gewitter null Punkte. Gegen 3 Uhr morgens zog ein Gewitter auf und zog vorbei. Die eine Stunde danach werden die 2 und ich wohl nimmer vergessen, denn wir hatten an 5 Ruten in dieser kurzen Phase 8! Bisse. Davon konnten 3 Waller zwischen 170 und 210 gefangen

werden, 2 stiegen im Drill aus, und 3 Bisse konnten in dieser Hektik nicht verwertet werden. Zum Glück konnte man die Steinmontage von Hand ausbringen, wir angelten an der ersten Buhne eines Buhnenfeldes. Und die Köder sollten am Ende der ufernahen Steinpackung liegen.

Möchte Euch dazu noch das ein oder andere weitere Beispiel geben:

Ebro-Stausee, vom Wetter her hätte es eigentlich ein erfolgreicher Angeltag sein müssen. Die Guiding-Kunden waren mit mir schon zeitig morgens auf den See, um die Stachelritter zu jagen. Der Wind war noch kaum wahrnehmbar, daher brauchten wir keine Anker setzen. Die Zander waren aktiv, so konnte in den ersten ein bis zwei Stunden jeder von uns seine Fische fangen. Plötzlich drifteten wir grob in Richtung Staumauer, obwohl der auflebende Wind uns entgegengesetzt hätte schieben müssen. Und mit diesem „falschen“ driften hörte das Beißen mit einem Schlag auf! Was passiert war? Ganz einfach: an der Staumauer wurden 2 große Tore geöffnet. Daher bekamen wir gut Fahrt! Aber die Fische mochten die zwei

gegensätzlichen Richtungen überhaupt nicht. Wir versuchten noch gut drei Stunden alles Mögliche, klapperten alle „heißen“ Stellen wie Kanten und Buchtenab, es ging nix mehr!

Das gleiche Phänomen haben wir hier auch am Rhein: schiebt der Wind gegen die Strömungsrichtung, dann wird es schwierig mit dem Fangerfolg! Heißt im Klartext: Wind aus nördlicher oder mehr östlicher Richtung ist pures Gift.

Aber, das Wetter oder Klima ändert sich, hat sich geändert: während bis vor 4 bis 5 Jahren Winde aus westlicher Richtung „normal“ waren, so ist es der Nord-Wind, der mehr da ist. Somit können wir die ein oder andere frühere Kombination unserer Wetterdaten vergessen!

 

Wir haben ja noch mehr Faktoren außer dem Wind: zum Beispiel Thema Mond!

Jetzt kommt wieder einmal mein guter Freund Kalle.

Er bietet am Ebro „Vollmondtouren“ an, die auch meist lange im Voraus ausgebucht sind. Kalle und seine Gäste fangen in den Tagen um Vollmond herum außergewöhnlich viele und auch richtig große Waller! Auch ich vor über 15 Jahren während meiner Tätigkeit als Guide im Camp von Andree´s Angelreisen meine Erfahrungen dazu machen. Ab dem Tag vor, während und ein Tag nach dem Vollmond war es am Riba Roja Stausee sowas von egal, welchen Köder man draufhatte, es bissen fast ausschließlich Waller.

Gerade beim damals so populären Zanderangeln war es heftig: egal ob kleiner Gummifisch, Laube ganz oder Fischfetzen, die Welse kannten null Erbarmen!

Seitdem bin auch ich beim Wallerangeln ein Fan des Vollmondes!

Aber Vollmond allein ist nicht immer der Bringer, das mussten wir hier am heimischen Gewässer

einige Male feststellen. Warum die Fische in Spanien den Ausnahmezustand haben, keine Ahnung.

Die in all den Jahren gesammelte Daten zeigen, dass einige Faktoren zusammenkommen sollten, um

erfolgreich zu sein. Ein ganz wichtiger Faktor ist demnach eine stabile Wetterlage, eben ein stabiler Luftdruck. Gerade in den letzten 3 Jahren könnte man meinen, dass das Barometer spinnt! Sprünge, Anstiege von 10 Punkten und mehr an einem Tag und kurz darauf ein Luftdruck im Sinkflug sind keine

Seltenheit.

Hierzu ein recht aktuelles Beispiel: Kevin wollte mit seinem Kumpel Benny ein paar Tage am Stück raus an den Rhein. Muss noch anmerken, dass es vor dem Viren-Wahnsinn war, man sich noch ungeschützt und nahezu bedenkenlos bewegen konnte, ja durfte. Zurück zu den Beiden: die Wetterprognosen sahen nicht schlecht aus. Luftdruck recht stabil um 1025 hPa, Wind aus Nord Nord-West, zunehmender Mond. Also standen die Zeichen für die erste längere Ansitz-Tour eigentlich auf Erfolg. Eigentlich…, denn in den ersten 48 Stunden passierte nix, null, nada. Ich konnte den Frust der Beiden nachvollziehen, und zudem hatte ich noch „orakelt“, dass was gehen würde. Ich schaute bei einem Wetterdienst deren Rückblick an, und siehe da, entgegen aller Vorhersagen sank das Barometer am ersten Tag um 16 Punkte und stieg gleich im Anschluss 10 Punkte wieder an. Ein super Gau für die Angelei! Kein Wunder ging nix! Ich hielt mich fortan mit meinen Prognosen zurück, hoffte aber, dass bei der nun endlich stabilen Wetterlage und trotz Nordwind, dafür mit zunehmendem Mond, die Waller fressen würden. Ein positiver Faktor kam noch hinzu: die Wassertemperatur war bei fast 8 Grad angekommen, guter Start in die Saison. Und die Beiden konnten tatsächlich den ersten Wels fangen, einen sehr schlanken Fisch mit tollen 221cm Länge! Der Biss erfolgte am frühen Morgen gegen 4.20 Uhr. Fast genau 24 Stunden später kam Nummer 2, ein Wels mit 201cm Länge und deutlich wohlgenährter als der Erste. Hinzu kam noch ein Aussteiger, der kaum 10 Minuten davor biss. Man könnte also ableiten, dass die Waller die Tage davor nicht fraßen wegen der Wetter-/ Luftdruck-Turbulenzen, daher auch der erste Fisch so mager. Ein weiteres Indiz für die Trägheit der Welse, beide gefangenen Fisch hatten viele kleine Blutegel auf ihrer Haut sitzen. Wären die Fische in Bewegung, aktiv gewesen, dann hätten nicht die vielen Plagegeister sich auf ihnen „andocken“ können.

Und warum nur dieses kurze Zeitfenster? Die Nächte waren klar, eben wegen dieser Nordwind-Wetterlage, daher war es durch den zunehmenden Mond recht hell. Ab ca. 4 Uhr morgens verschwand der Mond hinter den hohen Baumwipfeln des Auwaldes. Es wurde deutlich dunkler, zumindest für die knapp 2 Stunden bis zur Morgendämmerung. Und genau in dieser Zeit kamen die 3 Bisse!

Heißt nun für das Zusammenspiel der vielen Faktoren: bei Nordwind, klarer Himmel, stabilen Luftdruck und Wassertemperatur ab 8 Grad aufwärts, Mond im letzten Viertel gab es diese kurze aber heftige Beißphase.

Oben: Benny mit dem tollen 221er. Der Fisch war so schlank, als ob er bei "GNTM" mitmachen wollte ...

 

Ihr seht, man kann schon fast eine kleine Wissenschaft daraus machen!

Wobei da noch ein paar wichtige Punkte noch hinzukommen müssten: Angelstelle, der Wasserstand und der

Angelköder!

Eine Liste „meiner/ unserer“ Parameter kommt in Teil 2.

 

15.04.20

Eigentlich möchte ich hier auf meiner Seite über aktuelle Fänge, Tests, Tipps schreiben. Doch im Moment fällt mir das schwerer als jemals zuvor! Hintergrund sind die Ereignisse vor, an und unmittelbar nach Ostern hier am Rhein. Denke, es wird an anderen größeren und kleineren Gewässern ähnlich gewesen sein, besonders bei dem schönen Wetter!

Es wird immer wieder gesagt, dass man gerade jetzt in dieser Zeit erkennen kann, wer richtig gut funktioniert, sich zurücknehmen kann zum Wohl der Gemeinschaft.

Ja, man kann wirklich Menschen sehen, die das beherzigen.

 

ABER: Oster – Zusammenfassung oder einfach nur „Danke!“

 

Danke, dass Ihr so zahlreich am Wasser wart!

Danke, dass Ihr Euch in Gruppen mit deutlich mehr als 2 Personen am Wasser versammelt habt!

Danke, dass Ihr Eure Fische zeitnah ins Netz gestellt habt, und dadurch noch mehr Leute ans Wasser   gelockt habt!

Danke, dass Ihr Euch so gut benommen habt, dass nun noch mehr kontrolliert wird!

Danke, dass Ihr mit Euren Party-Zelten dafür gesorgt habt, dass Schirmzelte, Liegen, usw. nimmer am Wasser geduldet werden!

Danke, dass der ein oder andere von Euch sich mit mehreren Fischen auf der Matte liegend und am Rhein posend hat fotografieren lassen und es noch für alle sichtbar ins Netz gestellt habt! Nicht nur die Tierschutzorganisationen hat´s gefreut!

Danke, dass Ihr statt „Handtuch auf der Liege“ nun Rutenständer mit Stock oder sonst was zur Platzreservierung einsetzt!

Danke, dass Ihr „stay home“ „Gemeinsam für alle“, „wir bleiben zu Hause“ auf Euren Profil / Account gestellt habt. Es aber nicht umsetzt!

Danke, dass Ihr mit Eurem Verhalten dem Image aller Angler schadet!

Danke, danke, und nochmals danke!!!

 

Und ein ehrliches dickes DANKE an all diejenigen, die die Regeln soweit oder einigermaßen einhalten und eingehalten haben! Ihr seid die wirklichen Angler, mit Vernunft und Anstand!

 

12.04.20

Heute mal etwas in eigener Sache:

 

Der gemeinsame Weg von Zeck Fishing GmbH und „der-eisvogel, Jens Köller“ wird zu Ende gehen!

 

Carsten und ich haben dies in beiderseitiges Einvernehmen so beschlossen. Ich hatte ihn darum gebeten, um für Neues „frei“ zu sein, nicht zwischen den Stühlen sitzen zu müssen. Carsten und ich kennen uns schon recht lange, daher war dieses Ende mit dem größten Respekt und Wertschätzung vollzogen worden.

 

Ich möchte mich auch hier noch einmal für die tolle Zusammenarbeit beim ganzen Zeck-Team, Maike und Carsten bedanken! Es waren gut 2 ½ Jahre, in denen meine Walle Bungee Rigs in den Modellen R und H+ durch Zeck Fishing vertrieben worden sind. Auch ohne Bewerbung, wie es auch zu Beginn vereinbart worden ist, sind die 2 Rigs gut gelaufen! Daher auch mein Dank an Euch, die diese zwei Produkte gekauft haben. Diese 2 Varianten wird es dann so nimmer geben!

 

Es gibt den uralten Spruch: Jedes Ende bringt auch einen Anfang…“ Ich kann solche abgedroschenen Weisheiten eigentlich nicht ab, nur in diesem, meinen Fall stimmt sie!

 

Es wird etwas Neues, besser gesagt Neue geben, das kann ich Euch versichern.

 

Ich habe mir beim Bau und den Tests sehr viel Zeit genommen, und die „Neuen“ immer wieder an den unterschiedlichsten Gewässern quer durch die Republik und Europa testen lassen. Um sie dann doch wieder zu modifizieren, wieder neu testen zu lassen, und um sie dann wieder von vorne und neu zu bauen. Meine Männer´s sind schon der Verzweiflung nahe gewesen! Kaum wurden die ersten Bilder mit und ohne Fisch an mich geschickt, da gab es schon wieder ein neues Muster… 😊

 

Danke auch an Euch, mein Team, dass Ihr so geduldig mit mir wart!

 

Nun ist genau DAS oder sind DIE entstanden, wie ich/ wir sie uns vorgestellt haben. Ich habe mit den „Neuen“ mein Meisterstück geschaffen, zumindest sehen das mein Team und ich so.

 

Lasst Euch überraschen! Da kommt demnächst wirklich was richtig „Gei…es“ auf Euch zu.

Ich wünsche Euch schöne, ruhige Tage! Bleibt bitte oder werdet gesund!!!

 

 

09.04.20

Tipps gegen eventuelle Langeweile …Teil 5

Thema Schlagschnur und/ oder Hilfsmittel für den Schutz der Hauptschnur

Jetzt kommen wir wieder zur „Bastel-Zeit“!

 

Beim Befischen der Steinpackung im Vollstrom ein spezielles Sub-Float einsetzen! Zwar gibt es im Fachhandel schon solche speziellen U-Posen, aber rein so konnten wir die nicht einsetzen, mussten die

immer nach unseren Vorstellungen umbauen. Cooles Motto fällt mir da direkt ein:

„Pimp the sub-float…“

Die Idee zu diesem umgebauten Sub-Float entstand in der Not: mein „alter“ Freund Kalle, (jepp:, genau der Extreme Ebro Fishing - Karlheinz Decker) und ich hatten zu Beginn unserer „am Rhein Ansitzangeln auf Waller“-Zeit heftig Probleme beim Auswerfen der Montage von Hand! Die Montage verhedderten und vertüdelten sich immer wieder! Da wir beide echte Experimentierfreude hatten und haben 😊, entstand dieser „Lifter“.

Man braucht eine große U-Pose ca. ab 80 Gr. aufwärts, optimal in Zigarren- oder Zeppelinform.

Auf der zukünftigen Unterseite wird mittig ein Wirbel einklebt. Etwas leicht vorbohren ist da hilfreich. Wasserfester Sekundenkleber ist erste Wahl, könnt Ihr online bei den Modellbauern bestellen, kostet nicht die Welt, aber diese Kleber halten wirklich was! Den Wirbel bis zur Hälfte einkleben.

Zuvor, hätte ich fast vergessen, ein ca. 40 bis 70cm langes Mono ab 0,40mm aufwärts an dem später herausstehenden Wirbelauge anknoten! Dieses dickere Mono wird dann durch einen Schlauch/ lange Tube ab 40cm aufwärts, geschoben. Dieser Schlauch oder Tube soll ebenfalls Verwicklungen vermeiden! Am unteren Ende nur noch einen stabilen Karabiner für die Abrissleine anknoten, fertig ist der Teil.

Auf Unterseite der U-Pose, also da wo der Wirbel eingeklebt ist, werden zur Stabilisierung Blei-Klebe-Plättchen anbracht. Oder man nimmt 2 Stabbleiche mit 5 bis 7Gr, die Drop-Shot-Bleie, bohrt für die im vorderen und hinteren Drittel der u-Pose jeweils ein Loch von maximal 1cm Tiefe und klebt sich mit

wasserfesten Sekundenkleber ein. Wobei die Klammer der DS-Bleie im U-Posen Körper sich danach befinden! Nun Bleibt die Unterseite auch im Wasser unten!

Jetzt noch etwas gegen weitere, mögliche Überschläge:

an den jeweiligen Seiten des Durchlauf-Kanales werden Schlauchstücke angebracht. Auf der Seite Richtung Rute ein kürzeres Stück mit 20 bis 30cm Länge, auf der anderen Seite, also Richtung Köder, ein Stück von 50 bis 0cm Länge. Wir nahmen grünen Schlauch aus der Aquaristik-Abteilung, der ist nämlich schön steif!

Um den Schlauch gut befestigen zu können, wird an den Enden der großen Zigarre ein Stück von 1cm

abgeschnitten, aber nur bis zum Durchlaufröhrchen, ganz wichtig! Den an diesen nun abstehenden Röhrchen-Enden kann der Schlauch aufgesteckt werden! Zur Sicherung wird ein kleiner dünner Kabelbinder genommen, hält gut!

Fertig ist der „Spezial Boden-weg-Lifter“ oder wie man dies nennen mag. Liest sich

komplizierter als es ist!

Mit den Skizzen erklärt sich es noch einfacher. Und die Teile halten wirklich lang!

 

Mit dem „Lifter“ wird Eure Hauptschnur von den Steinen oder Steinpackung regelrecht weg gehoben/ geliftet. Somit reibt sich die Schnur an den mitunter scharfen Steinkanten nicht auf.

Wegen der vielen Schläuche sind Überschläge odersonstige Verwicklungen selten!

Ich kann es abwarten, bis irgendein Hersteller die Idee aufgreift, und wieder als sein Eigen nennt. Wahrscheinlich kam dann die Idee durch eine Eingebung von oben, oder…,  ist ja gut, höre schon auf!

 

Ich wünsch Euch schöne Ostern, auch wenn`s nicht so sein wird wie sonst!

Passt auf Euch auf!!!

 

05.04.20

Hier noch, wie versprochen, das Video!

Viel Spaß beim Anschauen!!!

 

 

04.04.20

Tipps gegen eventuelle Langeweile …Teil 4

Thema Schlagschnur und/ oder Hilfsmittel für denSchutz der Hauptschnur

 

Na, habt Ihr alle schön den Schlagschnurknoten geübt?

Dann geht´s jetzt weiter!

 

Wie kann ich meine Hauptschnur noch vor dem Abrieb am Gewässergrund schützen?

1. Generell, eigentlich auch die einfachste Möglichkeit: Eine längere Rute verwenden und die noch recht

steil stellen. Damit könnt Ihr sehr viel Schnur aus dem Wasser heben, wenn Ihr die Rute leicht vorspannt! Damit ist weniger Schnur im Wasser, Vermeidung eines allzu großen Schnurbogen auf und im (!) Wasser. Und es ist weniger Schnur eben in Bodennähe.                                                                                             Warum der Trend der Waller Ruten für das Ansitzangeln Richtung 2,70m geht?                                               Die Ruten sind eher universeller einsetzbarer, vom Ufer und fürs Bootsangeln. Auch kurze Entfernung und

sauberen Untergrund mag das stimmen. Jedoch wird meist ab einer Entfernung von 40m und mehr, mitunter sogar an oder über die 100m Linie gefischt, zumindest kennen wir es hier am Oberrhein nicht anders. Und da sind diese zugegeben leichteren und handlicheren Ruten nicht geeignet. 3m ist das Minimum, eher 330, noch besser 360cm, wie z. B die Catfeeder!

2. Eine Monofile Hauptschnur einsetzen!                                                                                                           DAS ist eine absolut gute Alternative zu der normalen geflochtenen Hauptschnur!                                   Geflochtene kam und kommt ja deswegen immer bevorzugt zum Einsatz, da diese deutlich dünner im Vergleich zur Mono war bei gleichem Durchmesser. Und die „alten“ Mono-s in 0,60 oder gar 0,70mm sprangen einem nur so von der Rolle, sobald kein Zug mehr auf der Schnur war!

Die neuen Mono-s dagegen sind da deutlich verbessert! Klar, die Tragkraft von 50 und mehr Kilogramm haben die auch nicht. Aber, mal ganz ehrlich: habt Ihr schon mal nachgeschaut, wieviel Bremskraft Eure Rollen haben? 15 kg ist da schon ein richtig guter Wert! Von daher, weniger nen Kopf wegen der Tragkraft der Schnur machen! Abriebfester ist eine gute! Mono allemal!

Und noch ein Vorteil hat die Mono zudem noch gegenüber der Geflochtenen: sie ist deutlich leiser bei Spannung und Strömungsdruck! Ihr kennt sicherlich auch die „singenden“ Schnüre? Wir haben in den vielen Jahren immer wieder die Erfahrung gemacht, dass auf die „leiseren“ Schnüre deutlich mehr Aktionen waren!

3. Zusätzlich eine U-Pose in Zigarrenform auf der Hauptschnur anbringen!

Auch eine eigentlich recht simple Methode, den Schnurwinkel steiler Richtung Köder zu machen, und somit

deutlich weniger Schnur im „Gefahrenbereich“ zu haben! Man fädelt eine schlanke U-Pose mit einer Tragkraft von 40 Gr aufwärts auf die Hauptschnur, stoppt diese dann mit einem doppelt geschlauften kurzen Schlauchstück, noch besser einen richtigen Schnurstopper aus Silikon, in Richtung Vorfach.

Von der Entfernung vom Abrissstein / Beschwerung die ca. 1,5-fache Wassertiefe. Beim Einholen bzw. Drill ist dann natürlich am Ruten-Endring Schluss mit Schnur aufnehmen. Aber wenn die Angeltiefe nicht mehr

als 2,5 bis 3m hat, sollte es kein Problem darstellen! Bein/ im Drill so und so nicht, da das letzte Stück eh per Hand geholt wird. Wenn Ihr einen Stopper aus Silikon oder Kautschuk verwendet, dann wird sich der eh beim Einkurbeln am Rutenende verschieben.

Noch etwa in eigener Sache:

All das hier veröffentlichte, abgebildete Skizzen, ist bzw. sind mein Eigentum!

Was ich absolut nicht mag wäre, dass irgendein "Vollpf..t.n" meint, er müsse sich in irgendeinem Forum oder für einen sonstigen Text oder Artikel die Sachen hier "ausleihen"!

 

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!

Passt auf Euch auf, und bleibt oder werdet gesund!

 

01.04.20

Tipps gegen eventuelle Langeweile …Teil 3

Thema Schlagschnur und Verbindungsknoten

Nein! Nein, ich gehe hier nicht auf irgendeinen Test zum Thema „Abriebfestigkeit von Schnüren“ ein. Zum einen ist dieser Pseudo-Test sowas von unglaubwürdig, nicht objektiv, nicht nachvollziehbar und

somit kontrollierbar! Wer kann schon ein Stück Schnur (das vielleicht schon uralt ist) zig- ja angeblich bis zu 100 + x-mal über ein und dieselbe Stelle mit gleichen Druck, Zug und im gleichen Winkel auf der Haar-genau gleichen Stelle eines Steines ziehen??? Und zum anderen, es ist mir viel zu doof noch

weitere Sätze darüber zu verschwenden und ich mich nicht auf dieses Niveau begeben möchte…! Eigentlich schon viel zu viel jetzt geschrieben, aber egal. Halt, nur noch dies: die von Climax bezeichnete, genannte und vermeintlich "getestete" Schnur gibt es nicht!!!

 

Zum eigentlichen Thema „Schlagschnur“:

Beim Waller-Ansitzangeln liest, redet, hört man oft, dass eben solche Schlagschnüre

eingesetzt werden, besonders an Fließgewässern. Schlagschnur dient zum Schutz vor Abrissen. Gerade die ersten Meter der Hauptschnur vorm Vorfach befinden sich in Grundnähe. Muscheln oder gebrochenes Steinmaterial ist der Feind Nr. 1 jeder geflochtenen Hauptschnur (normal eine 0,50er bis 0,70er), egal welcher Marke/ Herstellers. Wenn die geflochtene Schnur an diesen mitunter sehr scharfen Teilen entlang- oder rüber schrubbt ist früher oder später Schluss mit lustig, die Schnur reißt ab. Und der „worst case“ ist natürlich, wenn der Waller so verloren geht und einige Meter Schnur mitnimmt. Im Normalfall ist das der

sichere Tod des Fisches!

 

Wann macht eine Schlagschnur Sinn?

1. beim Befischen von Gewässern mit grob-steinigen Untergrund, steilen Abbruchkanten, Muschelbänken. Besonders bei Kalkstein am/ im Wasser ist Vorsicht geboten, diese Steine können messerscharf sein (Beispiel Ebro-Stausee Riba Roja)

2. beim Befischen an/ entlang der Steinpackung. Egal ob am Ufer am sogenannten „Vorfuß“, oder im unmittelbaren Bereich der Steinpackung einer Buhne.

3. bei Hochwasser und überfluteten Buhnen. Bei einer Flucht besteht durchaus die Möglichkeit, dass der Waller über die Buhne und somit über die Steine zieht.

4. wenn man dem Waller im Drill nicht folgen kann, der Schnurwinkel immer flacher wird. Gerade beim Befischen von langen, bis zu 100m langen Buhnen und abgelegten Köder im Bereich des Buhnenkopfes. Am Oberrhein gibt es solche langen und meist auch flache Buhnen, die besonders im Frühjahr heiße Stellen sind. Auch bei Niedrigwasser ist es nicht ratsam, auf der losen Steinschüttung sich zu

begeben. Und dann noch im Dunkeln im Drill? Absoluter Wahnsinn!

 

Was eignet sich als „Schlagschnur“?

1. Kevlar, ab 1mm. Unter allen geflochtenen Schnüren das abriebfesteste Material. Nachteil: Preis!

2. Geflochtene ab 0,90mm. Weniger robust als Kevlar, aber Schnüre ab o,90 und dicker können

schon ausreichend sein. Kevin und Volker aus meinem Team bevorzugen die Climax Planer Board Line.

3. Mono (-file) Schnur ab 0,90mm. Eigentlich das robusteste Material überhaupt. Und zudem günstiger als Kevlar. Prinzipiell sind Monofile immer abriebfester als Geflechtschnüre!

Warum diese Mono-s wenig eingesetzt werden? Weil zum einen recht steif und zum anderen viele Angler nicht wissen, wie man die geflochtene Hauptschnur und die Monofile miteinander verbinden kann bzw soll! Aber das lässt sich ja ändern …siehe weiter untern! 😊 Geflochtene Schnüre kann man mit dem Blutknoten oder dem Albright-Knoten miteinander verbinden! 

Sorry, bissel Werbung muss auch mal sein! Aber, wir nutzen diese Artikel selber, und das zum

Teil schon sehr lange, einige Jahre!. Daher kann ich es auch ruhigen Gewissens empfehlen!

 

Welche Länge sollte die „Schlagschnur“ haben?

Gute Frage! Kommt immer wieder auf die Gegebenheiten an! Ufernah können 10m lschon reichen. Bei

sehr langen Buhnen und wie oben beschrieben kann es schon mal deutlich mehr Meter sein! Ich empfehle als „Mittelmaß“ eine Länge 20m aufwärts! Damit sollte man eigentlich „save“ sein!

Aber egal wie lange und welches Material Ihr nehmen möchtet, die Kontrolle nach jedem Einholen der Montage, nach jedem Drill, und sowieso vor jedem neuen Ansitz ist oberstes Gebot! Und wenn nur ein tieferer Schlenzer an der Schlagschnur dran bzw. drin sein sollte, entweder kürzen oder kompletter Austausch!

Ein ungeschriebenes Gesetz ist leider, dass genau auf diese „schwächere“ Montage der nächste, meist auch größere Fisch einsteigt…!

 

Hier nun der

Verbindungsknoten von der geflochtenen Hauptschnur und der Mono - Schnur, der „Schlagschnur-Knoten“

Die Zander-Angler kennen ihn als Verbindungsknoten von der geflochtenen Hauptschnur und dem Fluorocarbon. Zumindest die Angler, die bei mir in Karlsruhe, Hamburg und/ oder Riba Roja ein Guiding oder Kurs hatten, kennen diesen Knoten, mussten diesen laaaange üben! 😊

Ich hoffe, dass Ihr mit meinen „gemalten Bildchen“ zurecht kommt…!

 

Beim nächsten Mal beschreibe ich Euch, wie Ihr auch noch die Schnur schützen könnt, mit kleinen Hilfsmitteln. Dann wird es wieder etwas mehr zu „basteln“ geben!

Aber ich kann Euch eins versichern, bis dieser Knoten sitzt heißt es: üben, üben, und…, genau!

 

Vor dem nächsten Tipp und Bastelanleitung wird wahrscheinlich ein kurzer Film hier reingestellt werden. Lasst Euch einfach überraschen!

 

PS.: Man kann es noch nicht oft genug sagen, wünschen: bleibt oder werdet gesund!!!

 

28.03.20

Tipps gegen eventuelle Langeweile … Teil 2

„stay home and make rigs“…

Waller-Vorfächer für die kommende Saison bauen!

Falls Ihr das noch nicht gemacht haben solltet, mistet Eure Tackle Tasche (-n) doch einfach mal aus! Schmeißt die Kleinteile, wie überdimensionale oder beschädigte U-Posen, Monster-Haken, zu schwache Wirbel, die Ihr schon x-mal in der Hand hattet und überlegt habt, ob sie nicht doch für Irgendwas zu gebrauchen wären, weg! Auch die verrosteten Dinge, z. B. Haken, könnt Ihr getrost in die Tonne werfen. Und zur Frustbewältigung, weil die Box so leer geworden ist, baut neue Rigs! Die Zeit wird kommen, in der man wieder ohne Gedanken an Krankheit haben zu müssen, ans Wasser gehen kann. Und dann werdet Ihr froh sein, dass Ihr Euch die Zeit für diesen Frühlingsputz in der Kleinteile-Tasche genommen habt. Bevor Ihr nun fleißig Rigs baut, schaut Euch die Haken an. Vielleicht müssen diese noch „scharf gemacht“ werden. Ehe man sich nun einen Schleifstein anschaffen würde, die ausgediente Nagelfeile der Freundin oder Frau tut es auch! Gerade mit der feineren Seite kann man die Hakenspitze nachschleifen. Ich habe Euch hier mal meine/ unsere Lieblings-Varianten an Rigs reingestellt. Vielleicht ist ja etwas für Eure saubere, entrümpelte und aufgeräumte Rig-Tasche dabei?

Viel Spaß beim knoten!

Ach so, wegen Material, wir nehmen aus Überzeugung von Climax entweder die Planer Board Line 1,3 mm (Kevin´s und Volker´s Favorit), oder das Kevlar Braid in 1,0 mm und/ oder das Soft Mono, ebenfalls von Climax.

Auf der nachfolgenden Skizze (Betonung liegt dabei wirklich auf „Skizze“!):

Rig 1: Für Forelle oder ähnlich großen Köderfisch gedacht. Ob Ihr Mono oder Kevlar nehmt,

dass ist so eine Glaubensfrage! In harter Strömung wäre Mono meine Nummer eins!

Das große Öhr, damit man den Stinger, Nr. 4, anknoten kann.

Rig 2: Entweder für Tauwürmer oder Grundeln. Auch hier ist Kevlar oder Mono Ansichtssache, oder

abhängig davon, ob Ihr im ruhigeren Wasser oder im Strom angeln wollt.

Rig 3: Für kleinere Köfis, oder „mittlere“ Köderfische. Auch hier wieder das größere Öhr, falls Ihr zusätzlich einen Stinger nehmen wollt.

Rig 4: Der Stinger, würde ich mit Kevlar machen! Haben die Erfahrung gemacht, dass bei

steiferem Mono die Fehlbissrate höher ausfällt! Man kann sich ja 2 oder 3

verschieden große Drillinge richten. Eine Gesamtlänge von 40 bis 60 cm sollte reichen!

 

Beim nächsten Rig handelt es sich um Kevin´s Lieblings-Montage, und das für´s ganze Jahr!

Entgegen anderer Meinungen oder vermeintlichen Trends, ist hier weniger mehr, ja viel mehr. Die Liste an großen und natürlich auch kleinen und mittleren Wallern ist lang, die unser Kevin damit fangen konnte. Das wäre das Rig 5!

Jetzt kommen wir zu zwei Rigs, bei denen man wieder etwas Kleinzeugs zusätzlich braucht:

Zum einen das „Buzzer“- Blatt, zum anderen ein Spinnerblatt in Weidenform oder „Willow“ benannt. Zum „Willow“ solltet Ihr noch einen kleineren Sprengring und einen kleinen Wirbel haben. Diese Kleinteile, also auch den „Buzzer“ und das „Willow“ könnt Ihr bei www.maro-spinnerbau.de im Online.Shop bestellen.

Rig 6: Eine Montage ähnlich wie mit einer Propeller-U-Pose, jedoch nur mit dem Propeller („Buzzer“). Das kleine Ding macht ordentlich Alarm, gerade in mittlerer bis Starker Strömung! Alle Fans der Propeller-U-Posen haben somit eine Alternative, wenn man nur ein kleine U-Pose einsetzen möchte statt der normalen und einer Propelle-Subfloat! Muss ehrlich sagen, dass ich kein großer Freund von diesem Rig bin, da 1. viele Angler die Propeller-U-Pose verwenden und das seit einiger Zeit, und ein Gewöhnungseffekt eingetreten sein könnte. Und 2. mir die Rotation zu gleichmäßig ist! Aber, muss auch sagen, dass viele Kollegen auf diese Form schwören!

 

Jetzt aber zu meinem Favoriten-Rig Nr 7.

Das Rig mit diesem „Willow“-Blatt, lose an einem kleinen Tönnchenwirbel und ebenso kleinen Sprengring hängend. Man zieht das Vorfach, am besten das Soft-Mono durch das obere Wirbelauge, stoppt den Wirbel davor und dahinter mit einem kleinen Silikon-Tube, Innendurchmesser 1 bis 1,2mm. Der Vorteil: selbst bei kleinster Bewegung oder wenig Strömung flattert

das Blättchen unregelmäßig rum! Daher kam auch mal der Name „Flattermann“.

Wichtig bei der Montage, dass das Spinnerblatt, übrigens ca. 5cm lang bzw. Größe 4, zwischen U-Pose und dem/ den Haken sitzt. Ich bevorzuge ca. 5 cm vorm Haken, ist dann wie ein „natürlicher Kunst-Köder“. Wenn es vor oder oberhalb der U-Pose sitzt, dann vermackt es Euch die U-Pose!

 

So, hoffe ich konnte Euch ein paar nützliche Tipps geben, und Ihr habt was zu bauen oder was

neu zu tüfteln! Viel Spaß beim knoten… 😊

 

PS.: Falls Ihr das schon Alles gemacht haben solltet, habt Ihr Eure Rollen mal gewartet? Geölt und/ oder gefettet? Die alte Schnur runter geschmissen, Neue (Climax) aufgespult, von Hand selbstverständlich? Na?

 

PPS.: Und: bleibt oder werdet gesund!!!

 

25.03.20

Tipps gegen eventuelle Langeweile …

Blinker-Eigenbau,oder „pimp the spoons…“

Vielleicht habt Ihr ja die Möglichkeit an Rohmaterial, dickeres Blech, zu kommen und seid handwerklich

geschickt? Dann könnt Ihr Euch den oder die Wunsch-Blinker bauen, der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt! Egal ob längliche oder kurze gedrungene Form, ob leicht oder stärker gekrümmt, alles mal ausprobieren! Nachfolgend paar Bilder von Frank, meinem guten Freund und Guide- und Team-Kollegen von der aktuell ebenfalls abgeriegelten Insel Rügen. Frank wäre auch viel lieber mit seinen Gästen unterwegs, aber wegen der Pandemie fällt die Frühjahr-Lachs-Saison komplett ins Wasser! Auch aus bisschen Zeitvertreib, aber hauptsächlich aus Experimentierfreude baut Frank sich seine Blinker, die leichten fürs Lachs-Trolling, die schweren Löffel fürs Hechtangeln, gerne selbst. Ich finde,

dass da ein paar echt heiße Teile draus geworden sind!!!

Die meisten Blinker-Legenden sind meiner Meinung nach wohl eher aus Zufall entstanden! Die Grund-Idee mag schon bestanden haben, aber alles andere wurde dann so nach und nach, vor allem nach dem ersten Wasserlauf gebaut, verändert, gebogen, flachgeklopft, usw. Wenn Ihr nicht ans Wasser gehen könnt oder dürft, ein Kinderplanschbecken, zur Not die Badewanne, reichen für einen ersten Testlauf.

Lasst aber die Haken noch weg, es könnte sonst Ärger wegen des Planschbeckens mit dem Nachwuchs geben… 😊

Wenn Ihr nicht die Möglichkeit für den Komplett-Eigenbau-Blinker haben solltet, denke dass das ein großer Teil sein dürfte, dann könnt Euch aber Blinker-Rohlinge besorgen.

Auch wenn es die meist nur in der Leicht-Variante gibt, dann legt 2 Rohlinge aufeinander. Nicht wegen des „Klapperns“, wegen des höheren Gewichtes!!! Bezugsquelle für solche Rohlinge findet Ihr am Ende des Textes.

Ihr könnt aber auch die vorhandenen Blinker tunen, „auf-pimpen“! Einzig notwendiges Werkzeug wäre eine gute Sprengringzange (meine ist von Illex und nun schon stolze 15 Jahre alt. Ja, sau teuer…, aber hält…). Und eine Wasserpumpenzange und/ oder eine Kombizange. Damit könnt Ihr den vorhandenen Blinker etwas, na sagen wir mal in Form bringen. Etwas mehr gebogen und der Lauf wird gewollt unrunder.

Mein Lieblings-Tuning bestand aus einem Spinnerblatt in Weidenblattform! Vor über 17 Jahren hatte ich schon begonnen, mit dem Anhängen von Spinnerblättern die handels-üblichen Blinker Modelle, bevorzugt den guten alten Effzett, aufzumotzen. Wenn diese spezielle, längliche Form eines Spinnerblattes richtig

eingehängt wird, bringt es das faulste Stück Metall zum Tanzen! Aber halt, es darf gerade nicht richtig, sondern muss „falsch“ rum einhängt werden. Ich versuche es mal Euch zu erklären: Das Blatt sollte mit in den Sprengring am Haken eingehängt werden. Wichtig: Der Hakenschenkel muss länger als das Spinnerblatt sein, sonst gibt’s verbogenes Blatt und Fehlbisse! Die Wölbung vom Spinnerblatt sollte am Hakenschenkel „anliegen“. Ich glaube, es wäre besser, ich hänge neben dem Detailbild noch eine Skizze an, ist doch schwierig es richtig zu erklären.

Neben dem Spinnerblatt könnt Ihr natürlich auch Twister oder lange Twisterschwänze auf den Einzelhaken aufziehen. Einige Kollegen schwören darauf. Ich ehrlich gesagt war nie ein großer Freund davon. Dann doch lieber dem Gummifisch oder Twister einen richtigen Spinner der Größe 4 oder 5 vorschalten, dies Gespann macht ordentlich Radau.

Ein noch heftigerer Radau-Bruder als das Spinner ist das „Buzzer Spinnerblatt“! Also ein Propeller, ähnlich wie bei der Propeller-U-Pose, dem Gummiteil vorgeschaltet.

Mehr Alarm geht nimmer!!! Probiert es einfach mal aus!

Wo bekommt man nun diese Kleinteile wie Spinnerblatt, Buzzer, usw? Schaut bei

www.maro-spinnerbau.de im Online-shop rein, da findet Ihr alles!!!

 

Hoffe, dass ich Euch paar Denk- und Bastelanstöße geben konnte, und Ihr nun Euren eigenen Spezial-Blinker bauen oder so umbauen könnt wie Ihr wollt!

Ansonsten, bleibt oder werdet gesund!!!

 

22.03.20

Bilder - Zugabe

 

Hier noch ein paar schöne Bilder, Impressionen von der Ebro Tour von und mit Michel und Volker ...

 

19.03.20

Ringlos happy,

die neue Catfire Vertical Heavy Inliner

Ich hatte vorkurzem ja über die erste Test-Tour von Michel und Volker an den Fluss Ebro geschrieben, und dass die beiden Männer aus meinem Team mit den neuen Catfire Ruten sehr zufrieden waren.

Heute möchte ich noch paar Zeilen zur Catfire Inliner schreiben. „Ringlos happy“ kann man es schon nennen, wenn man beim Boots-, speziell beim Vertikalangeln keine Angst haben muss, dass die Schnur sich

zwischen zwei Ringen irgendwo verhakt, am Rutenhalter, oder an der Tackle-Tasche oder, oder. Alle, die schon vom Boot aus geangelt haben, werden da sicherlich solche oder ähnliche nicht so tolle Erfahrungen gemacht haben, oder?

Der „worst case“ ist aber das Anstoßen eines Rutenringes an der Bordwand. Ich hatte mir vor ein paar Jahren mal den 2. Ring meiner kurzen Klopf-Rute eben an der Bordwand geschrottet. Ein Waller gab im  nochmals Gas und zog bei dieser Flucht die Rute mit einem harten Ruck nach unten. War zwar mein Fehler,

hatte nicht aufgepasst, dennoch ärgerte ich mich tierisch! Das kann bei einer Inliner nicht passieren…!

Volker nahm die Catfire Inliner bei mir in Empfang. Beim ersten Ansehen und der ersten „Trocken-Übung“ war er etwas zurückhaltend mit seinem Urteil. Die Rute kommt „brett-hart“ rüber. Das war sie dann auch beim Vertikalangeln und auch im Drill.

Gleich der erste Wels war gut über 2 Meter, und der wollte mal überhaupt nicht ans Boot und Ruhe geben! Aber er hatte bei dieser Aktion der Rute keine Chance!

Zudem hatte man immer direkten Kontakt zum Vertikalköder, egal wie leicht oder schwer der Kopf war.

Und genau wegen dieser „Härte“ hatten Volker und Michel Null Abrisse!!! Bei weicherer Spitzenaktion kann man während der Drift schon mal für einen ganz kurzen Moment den direkten Kontakt nach unten verlieren. Und schon hängt man am Gewässergrund. Das passierte in keiner Phase, selbst als der Wind auflebte und zusätzlich zur Flussströmung Schub gab!

Die Gerätezusammenstellung beim Härtetest am Ebro:

Catfire Vertical Heavy Inliner, Tica Victor, Seamaster Super Braid mit 0,35mm.

 

14.03.20

„Das Netz vergisst nix …“ Teil 2

Oder: noch eine kleine Reise in die Vergangenheit!

Es war oder ist wohl einer meiner ersten Artikel zum Thema Welsangeln. Und es müsste vor fast genau 15 Jahren gewesen sein, als dieser in der Rute & Rolle erschienen ist!

Viel hat sich seitdem nicht verändert, zumindest was die Köderauswahl anbelangt. Und wenn ich mir so die Bilder anschaue, in das ein oder andere vertraute Gesicht blicke…, ja, auch wir waren mal jung … 😊!

Mein guter alter Freund Kalle, der gleich dreimal darin erscheint, und ich waren damals viel am Rhein unterwegs.

Kalle ist heute ein sehr guter und gefragter Guide am Ebro (www.extreme-ebrofishing.com) und führt in seiner 2. Heimat seine Gäste zu den Wallern!

Ich wünsche Euch viel Spaß beim lesen! Nächste Woche geht’s dann weiter mit

Fiiisch…!

PS: aktuell wichtiger als wohl jemals zuvor: bitte passt auf Euch auf!!!

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11.03.20

Trolling Bungee Rig „S“ wie Seeforelle ?!

Vor paar Tagen kam eine Fangmeldung eines langjährigen Guidingkunden und Freundes bei mir aufs Handy rein:

„Habe mir Heute (Mittwoch 04.03.20, Anmerk. v JK) Zeit genommen und bin zum Seeforellen-Fischen gefahren. Habe auch eine Schöne gefangen, natürlich mit Bungee Rig von Dir. Bilder kommen gleich. 74 cm und 4,7 kg. Grüße, Sepp“

Na dann auch nochmal von hier ein dickes Petri zu der wirklich schönen und gut genährten Seeforelle!!!

Und was mein Freund und Sportex Teamkollege Frank auf der Ostsee immer wieder beim Lachs-Trolling aufs Neue beweist, die Trolling Bungee Rigs funktionieren. Frank bevorzugt das dickere „R“. Aber bei den leichten Löffeln für die Seeforellen ist das „S“ genau richtig!

 

04.03.20

Wie ein kleines Kind unmittelbar vor Weihnachten …

… bin ich mir die letzten Tage vorgekommen! Grund war nicht Weihnachten oder ein sonstiges Jubiläum, sondern die Neuigkeiten während der Ebro-Tour von Michel und Volker aus meinem Team.

Die Beiden hatte einige Punkte auf ihrer und meiner to do – Liste an den Tagen vor und nach Fasching abzuarbeiten.

Unter anderem war Volker gespannt auf seine neuen Catfire 270er Boje und die Catfire Inliner.

Die erste  Nachricht war schon klasse, doch die Zahl der gefangenen Fische am Ende der knapp 7-tägigen Flußtour toppte dann doch die kühnsten Erwartungen! 25 Fische standen auf der Haben-Seite!

Und Volker war nicht nur mit seinen neuen Stöcken sehr zufrieden! 😊

Folgendes Tackle kam bei dieser Tour fürs Ansitzangeln in Einsatz:

Team Waller Z Drift 275 und Catfire Boje 270, Tica Team STL 558 und Tica Team ST 558, beide mit Climax Cult Catfish Strong 0,60 mm bespult.

 

28.02.20

Mein langjähriger sehr guter Freund und Weggefährte Michael Komuczki wurde für zwei seiner Filme ausgezeichnet!

Auch wenn Michael "unter anderen Farben" unterwegs ist, sollte man dies erwähnen!

Nochmals von mir herzlichen Glückwunsch mein Freund!

Nachfolgend die offizielle Meldung dazu:

Internationaler Filmwettbewerb 2020 – Dortmund

 

 

Der internationale Filmwettbewerb – der AG Filmwettbewerb und der Messe Jagd und Hund – wurde zum 25. Mal veranstaltet. Eine Jury (Findungsausschuss) entschied über die Zulassung zum Bewerbe. Profis und Amateure reichten gleichermaßen ihre Produktionen zum Wettbewerb ein. Im Zuge der „Jagd und Hund 2020“ – eine der größten Jagdmessen Europas – wurden am 30. Januar 2020 die Teilnehmer zur Bekanntgabe des Ergebnisses und der Abschlussveranstaltung nach Dortmund geladen.

Von der AG Filmwettbewerb und der Messeleitung Jagd und Hund wurden die Teilnehmer für die Produktionen in den Bereichen der Jagd, der Natur, und dem Angeln in einer sehr würdigen Form geehrt.

Michael Komuczki hat sich im Zuge dieses Wettbewerbes mit einer Kooperationsproduktion - ÖKF FishLife - Österreichisches Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz - Gefährdung der Fischbestände im Donauraum! - beworben und wurde dafür mit dem 2. Platz in der Kategorie „Doku-/Angelfilm“ ausgezeichnet.

Eine besondere Würdigung dieser Kooperationsproduktion zum Schutz der Fischbestände im Donauraum, sowie der Professionalität der Arbeit von Michael Komuczki und seinen Freunden Walter Mayer (Angler/Kamera) und Christian Brandl (CB-RECORDS/Musik/Sprache) und allen mitwirkenden Freunden.

Mit einer weiteren eingereichten Produktion in der Kategorie „Doku-/Angelfilm“ - Karpfenangeln im Donauraum! - wurde Michael mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Die eingereichten Produktionen wurden als beispielhaft für das gewählte Thema bewertet. Michael möchte vor allem seinem Angelpartner Walter Mayer und auch seinen engsten Freunden für die Unterstützung bei seinen Projekten – Danken!

Herzlich Gratulation und viel Erfolg für weitere Produktionen!

Artikel: MC

 

Die Filme findet ihr unter  michael-komuczki.com

 

 

24.02.20 

Närrische (Waller -) Grüße vom großen Fluss!

 Die Erfolgs-Rezeptur:

 

1. Ortskenntnis: das Wissen, wann man was wo macht!

   Hier: Aufsuchen einer geeigneten Flachwasser – Buhne

2. „Feine“, leichte Montage. Weniger ist mehr!

    Es muss nicht unbedingt bunt, farbig oder gar UV-aktiv sein … 😊

3. Eventuell noch ein leichtes Original Bungee Rig

4. Tauwürmer, weniger ist auch hier mehr!

5. Punkt – genaues Ablegen der Montage

Und zu guter Letzt die zwei wohl wichtigsten Zutaten: 

6. bei diesem Mist-Wetter den inneren Schweinehund überwinden, sein Zeugs packen und raus ans Wasser gehen!!

7.  Und dann noch das „Glück für den Mutigen und Tüchtigen“ zu haben!

 

Dickes Petri an Ursel und Stefan zum ersten Ansitz-Waller des Jahres bei diesen widrigen Bedingungen!!!

 

21.02.20

… das Netz vergisst nix...!!!

 

Mehr durch Zufall habe ich "meine" alte Wels-Fibel entdeckt, die ich vor einer gefühlt halben Ewigkeit mit verfasst hatte. Ich glaube, es war 2005 oder 2006? Egal!

Und nein! Habe nicht den Verein gewechselt, oder den Hersteller.

Bin nach wie vor bei Sportex und Climax (Ockert GmbH)! 

Es war eine kurze Episode bei Balzer, hat auch am Anfang, gerade in der Entwicklungsphase der Produkte fürs Spinnfischen auf Wels, richtig Spaß gemacht!

Und der Kollege aus Ungarn, Attila, ist ein ganz feiner Kerl, und ein richtig guter Angler!!!

Ein dickes "Danke!" geht an den Fischerverein Mahrendorf - Hausen. Denn die haben die Wels-Fibel abgespeichert!

Achso, was ich noch schreiben wollte, gerade wegen der Überschrift: Manch selbsternannte Angelprofi mit dem Hang zur Profil-Neurose sollte immer mal wieder daran denken: das Netz vergisst nämlich nix, überhaupt nix!!!

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15.02.20

Eins meiner Lieblings – Gewässer: die Elbe

 

Der ein oder andere unter Euch kennt vielleicht die Elbe, entweder aus Artikeln in diversen Angelmagazinen, aus dem Netz, oder war schon selbst da. Ich durfte vor über 15 Jahren mehrmals privat und als Guide an diesem damals außergewöhnlichen Angelrevier mit der Spinnrute unterwegs sein.

Und durfte auch sagen-umworbene Sternstunden am Fluss, dem Tidenbereich der Elbe und am Hamburger Hafen erleben. Nein, bis zu 10 Zander und ab und an noch mehr in weniger als 4 Stunden im Hafen, kapitale Zander und Hechte im eigentlichen Fluss, das sind keine Märchen, kein Anglerlatein. Manche Stelle konnte man nur nach einem langen Marsch durch große Schilfgebiete, meist nur mit Wathose zu erreichen. Ab und an hatte ich den Eindruck, dass auf einigen Buhnen seit vielen vielen Jahren kein Angler mehr gestanden hatte!

Aber, aber es war einmal! Man könnte das Szenario, was im Laufe der Jahre dort abging, schon als Angel-Tourismus bezeichnen! Manch selbsternannte Spezialisten verfassten im Netz und auch in Heft-Form

Angelführer für einige Abschnitte der Elbe und für das Hafengebiet, in denen alle vermeintlichen Hot Spots beschrieben wurden. Das brachte Horden von Zander-fang-wütigen „Anglern“ an das Wasser, mitunter ganze Reisebusse aus dem Umkreis von Hunderten Kilometern, mit Kühltaschen und Kühltruhen bestückt.                    Auch unzählige „Guides“ schossen wie Pilze aus dem Boden, und führten die Leute für ein paar Euro ans Wasser. Manchen dieser „Guides“ war ihr eigenes Ego, und/ oder eine schnell gefüllte Geldbörse wichtiger als Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Gewässer! Was darauf passierte? Naja, aus dem anfangs Traumrevier

wurde ein wahrer Alptraum! Kormorane können keinen größeren Schaden anrichten! Aberleider ist die Elbe da kein Einzelfall in Deutschland!

Daher freue ich mich umso mehr, wenn ich ab und an eine Fangmeldung von Christopher aus dem "Wilden Osten" bekomme! Die Zander sind zwar immer noch rar, aber mit viel Ausdauer und dem gewissen „Jagdinstinkt“ konnte er schöne Fische in der kalten Jahreszeit und hauptsächlich im Dunkeln erbeuten! Ein dickes Petri nochmals in den Osten! Vielleicht entwickelt sich wieder ein einigermaßen Bestand an Stachelrittern dort!                                       Und man kann wirklich nur hoffen, dass die Angler aus der damaligen Katastrophe etwas gelernt haben!!!

... aktuell fängt Christopher seine Elbe - Stachelritter in der kalten Jahreszeit und in der Dunkelheit mit Wobbler!

 

25.01.20

 

Jetzt schon auf Waller ansitzen? Eure Fragen hierzu.

 

Heute möchte ich hier die momentan am häufigsten gestellte Frage (-n) beantworten. Nicht dass ich zu bequem bin, jede einzelne Mail zu beantworten. Nein! Aber ich denke doch, dass es noch mehr von Euch interessieren könnte:

„Lohnt sich jetzt schon ein Ansitz?“           

Zuerst einmal, mit den Worten „sich lohnt“ habe ich so mein Problem! Lohnen tut es sich doch immer? Auch wenn mal nix oder wenig geht,irgendwas ist dennoch lohnend, oder?

„Ob Ihr jetzt zu dieser Zeit Aktion (-en) haben könntet?“ Jepp, klar!

Aktuell hat hier der Rhein eine offiziell gemessene Temperatur von 6 °C. Also nicht wirklich Bade-Temperatur! 😊 Die Waller sind generell im Fluss aktiver als in den meisten Stillgewässern. Wegen der Strömung, die immer mal wechselt, und dem Schiffsverkehr sind die Welse doch mal gezwungen sich zu bewegen. Bewegung heißt auch, dass der Stoffwechsel angeregt wird. Und somit müssen die Fische hin und wieder etwas zu sich nehmen.

Es sind noch nicht die großen Mengen, in Fressrausch werden sie noch nicht geraten, aber so ein kleiner Snack zwischendurch wird nicht verschmäht!

Bei der aktuellen Wetterlage, Nachttemperaturen gegen Null mit Sonnenschein tagsüber und Temperaturen mehr oder weniger deutlich über Null sind Flachwasserbuhnen erste Wahl! In den ruhigeren Bereichen erwärmt sich das Wasser schneller und wird höher sein als die eigentliche Fluss Temperatur. Und genau in diesen „heißen“ Bereichen ziehen auch die Futterfische, also ein kleines „Tischlein deck dich“!

Die Waller wollen aber nicht weite Strecken zurücklegen vom Ruheplatz zum „Esstisch“. Wir müssen eine Buhne aussuchen, die ein tieferen Bereich, in etwa der Hauptstromtiefe entsprechend, und gleichzeitig einen flachen Bereich stromab gelegen, hat. Und glaubt mir, diese Buhnen sind nicht selten! Die Montagen sollten genau auf

diesem Weg vom Schlaf- oder Wohnzimmer zum Esstisch liegen.

Köder Nummer 1 ist Tauwurm. Es reichen maximal 10 Krabbler aus, es muss kein großes Bündel sein.

Die Angelei im vermeintlichen Winter ist nix für Wärme-liebende! Ist schon hart, eine Nacht am Fluss bei diesen Temperaturen zu verbringen. Die gute Nachricht: es reicht ein Ansitz bis ca. 22 Uhr. Es kommt oft noch eine Aktion

um Mitternacht, da bleiben sich die Waller übers ganze Jahr treu. Empfehlenswert ist dieses Aussitzen eher mit    4-Jahreszeiten-Schlafsack und Zeltheizung in Kombi mit Heißgetränk.

Wenn die Wetterprognosen zutreffen sollten, dann dürften die nächsten Tage sehr interessant werden! Steigende Temperaturen sowohl tagsüber als auch nachts, und Regen. Wir hatten und haben gerade bei einem milden Witterungseinbruch nach kalten Tagen fast immer Erfolg! Und das auch mit der Spinnrute!

 

Ich hoffe, dass ich Eure Fragen ausreichend beantworten

konnte! Ich, wir wünschen Euch, sofern Ihr einen Ansitz machen wollt, viel

Glück, warme Füße und schöne Zeit am Wasser!

 

11.01.20

 

Der erste Fisch des neuen Jahres…

… ist immer etwas Besonderes! Und wie groß oder klein, der vermeintliche Zielfisch oder Beifang, es ist egal! Man könnte dies auch mit dem ersten Fisch an seiner neuen, gerade erst gekauften Wunsch-Rute vergleichen.

Und dieser erste Fisch bleibt auch lange in Erinnerung, zumindest bis zum nächsten oder zu den nächsten erbeuteten schönen Zielfischen!

Ich hatte im Jahresrückblick über Mike berichtet: er war viele Abende und Nächte mit seiner 240er Curve Spin und flach-laufenden Wobblern unterwegs. Seine zig Stunden, die er für Stellensuche investierte, hat

sich gleich zu Beginn des neuen Jahres bezahlt gemacht: am 5. Januar bei ungemütlichen Temperaturen knapp über Null schlug gegen 20 Uhr der erste Wobbel-Zander des Jahres bei ihm in der Rute ein!            Petri Mike zu dem schönen ü 70er Rhein-Zander!!!

Ja, der Fisch war wirklich "nur" über 70 cm lang! Alle, die schon mal alleine und vor allem Nachts mit dem Handy Bilder mit Selbstauslöser gemacht haben, wissen und verstehen, warum es so aussieht wie es aussieht...!