Tackle
Auf dieser Seite möchten wir Euch paar Infos zu dem von uns verwendeten, eingesetzten Tackle geben.
Auch Neuheiten von Sportex, Climax und weiteren nützlichen Teilen werden hier nach und nach aufgeführt.
Angelruten
Die Qual der Wahl…oder: Wie findet man im Rutenwald die passende Rute?
Alle Jahre wieder, mit dem Erscheinen der neuen Kataloge, stellen sich viele Angler die Frage aller Fragen: Tun es noch meine Ruten? Oder soll ich mir doch nicht ein paar neue Stöcke zulegen? Neulich am Wasser habe ich die XY gesehen mit ner Länge von x cm vom Hersteller YZ….die wären doch für mich optimal… So oder so ähnlich haben wir das doch schon gehabt, oder?
Ich möchte Euch den Rutenwald etwas „auslichten“, vielleicht ist es ja auch eine kleine Entscheidungshilfe, ob und was, oder doch nicht.
Um es (mal wieder) gleich zu Beginn klar zu stellen: den Fischen ist es sowas von egal, ob die Rute 100€ oder 300€ kostet, oder ob die Stöcke von der „grünen“, „schwarz-gelben“, „rot-braunen“ oder unserem „gelben“ Hersteller stammen. Ist immer wieder verwunderlich, dass es da immer noch diese Angler gibt, die meinen, dass sie dann auch so große und/ oder so viele Fische fangen würden, wenn sie genau diese eine Rute von YZ einsetzen würden…oh oh!
Die Fragen, die wir uns stellen sollten, um die Auswahl eingrenzen zu können:
Wo wollen wir hauptsächlich ansitzen?
Stehendes oder langsam fließendes Gewässer oder großer Fluss mit mittlerer bis starke Strömung? Für ruhiges, stehendes oder langsam fließendes Gewässer wären „harte Stöcke“ nicht unbedingt notwendig, außer es wären viele Hindernisse im Wasser, von denen die Fische ferngehalten werden müssten. Oder die Köder müssten in einer Entfernung ü 50m abgelegt werden…
Wo angeln wir, vom Ufer oder doch mehr vom Boot aus?
Oder Ufer und Boot?
Wie werden die Montagen ausgebracht? Werfen oder mit Hilfe vom kleinen Schlauchboot oder anderen Auslege-Hilfen?
Welche Entfernung müssen wir überbrücken? Soll unser Köder eher ufer-nah bis 50m entfernt, oder müssen wir an und über die 100m weit weg ablegen? Je weiter draußen desto länger und härter sollte die Rute sein, um möglichst viel Schnur aus dem Wasser heben zu können.
Drill vom Ufer aus oder vom Beiboot?
Viele Hindernisse im Wasser, von denen wir den/ die Fische im Drill fernhalten müssen? Dies würde eher für eine kräftigere Rute mit mehr Spitzenaktion sprechen. Mit einer parabolischen Aktion der Rute habt Ihr keine Reserve mehr für ein „dagegen-halten“
Welche Rolle an der Rute? Stationär oder Multi-Rolle? Bei der Multi ist die Beringung sehr wichtig: i. d. Regel ein Ring mehr, engere Beringung
Bevor wir mal das Ganze aufdröseln, noch ein paar grundsätzliche Begriffe, die oft bei der Beschreibung von Ruten verwendet werden, häufig aber nicht richtig „rübergebracht“ werden:
Speziell beim Waller-Angeln brauchen wir mal die eine oder die andere Eigenschaft der Rute(-n), die durch Verwendung unterschiedlicher Blanks oder durch Verbinden verschiedener Komponenten erreicht werden.
Spitzenaktion, oder „straffe“ Aktion:
die Rute arbeitet zuerst im oberen Bereich, bevor sie sich bei stärkerer Belastung mehr biegt. Manch einer sagt auch „brett-hart“ zu solch einer Rute. Aber diese Aktion hat gerade beim Uferangeln und dem Abspannen auf größere Entfernung seine Vorteile! Natürlich geht die Biegekurve dann weiter, also im Drill. Nur bis mal solch eine Rute sich komplett verneigt, bis Richtung Handteil krumm wird, da muss schon ordentlich was passieren. Nachteil dieser „Stöcke“, die Drills gehen ordentlich in unsere Knochen, da nur wenig von der Ruten abgefangen, gepuffert wird!
Semiparabolische oder progressive Aktion:
Im Vergleich zur Spitzenaktion die weichere Aktion! Die Biegekurve baut sich mit ansteigender Belastung auf, hat aber noch oder sollte noch genügend Reserven Richtung Handteil haben, dass falls mal ein richtiger Ochs am anderen Ende toben sollte, man noch dagegen halten kann. Paradebeispiel ist aktuell die Catfire Boje mit 275er Länge, die unser Stefan und Volker bevorzugt beim Abspannen vom Boot aus einsetzen. Während die zwei längeren Catfire Boje Ruten eher eine Spitzenaktion haben!
Beringung für Multi-Rolle:
Bedeutet, dass meist ein Rutenring mehr vorhanden ist, die Abstände von Ring zu Ring kleiner sind. Dadurch läuft die Schnur sauber parallel zum Blank, auch im gebogenen Zustand! Beim Verwenden einer Multi wird die Rute ja „verkehrt herum“ gehalten. Bei einer normalen Anzahl von Ringen bzw Verteilung dieser entlang des Rutenblanks würde die Schnur nicht parallel laufen, die Aktion der Rute leidet drunter, kann bis hin zum Rutenbruch kommen, da die Kräfte unterschiedlich auf Schnur bzw Rute einwirken! Generell sollte die Biegekurve der Rute gleichmäßig (linear) verlaufen, kein „Abhacken“ (Unterbrechung der Kurve/ Biegung) besonders im Bereich der Steckverbindung zu sehen sein! Dies wäre bei starker Belastung eine Sollbruchstelle!
Nach und nach folgen noch weitere Erklärungen, Empfehlungen und Skizzen …, Fortzung folgt
Bootsangeln und BellyBoat, aktives Angeln auf Waller
Kommen wir zum aktiven Bootsangeln auf Waller, dem Vertikalangeln und Klopfen. Auch hier wird die Auswahl an Ruten durch das zu beangelnde Gewässer bestimmt: Stehendes bis langsam fliessendes Gewässer, oder der Fluss mit mittlerer bis starke Strömung.
Aber gehen wir die Auswahlkriterien Punkt für Punkt durch:
Wo wollen wir hauptsächlich aktiv angeln?
Stehendes oder langsam fließendes Gewässer oder großer Fluss mit mittlerer bis starke Strömung? Unabhängig von der Angelart brauchen wir mal mehr oder weniger Gewicht, um den Kontakt zum Köder halten zu können. In den grossen Strömen bedarf es schon mal gut 300Gramm und mehr, um noch erspüren zu können, was da unter uns passiert. Klar, je feiner und leichter desto besser. Nur in einigen Bereichen muss doch das schwere Gerät ran! Mit einer leichteren Rute riskiert man Verluste der Montage! Wenn sich die Rute nur allein durch den Strömungsdruck auf die Schnur durchbiegt, macht die Montagen was sie will, oder besser gesagt: sie wird zum Spielball der Strömung! Heißt null Kontakt mehr, Schnurbogen, Abrisse! Als Faustregel heisst es, dass die Schnur nahezu senkrecht nach unten gehen sollte, so schwer muss das Gewicht sein! Und je schwerer das Gewicht, desto kräftiger die Rute!
Was kommt zum Einsatz?
Boot oder Bellyboot? Beim Belly sollte die Rute noch etwas kürzer sein als beim „normalen“ Bootsangeln, also z. B. statt 210cm Länge dann eher 185cm! Vom Handling her tut man sich deutlich leichter beim Einsatz des Belly´s, wenn die Rute eben kürzer ist.
Welche Angelart, Klopfen oder Vertikal, oder beides?
Eigentlich vertrete ich die Meinung, dass man für jede Angelart auch eine eigene Rute braucht: beim Klopfen sollte die Spitze etwas nachgeben können, eher „sensibel“ sein. Sonst kann es eine regelrechte Fehlbiss-Orgie geben! Spürt der Wels nur einen Gegenzug beim inhalieren des Köders, so spuckt der diesen sofort wieder aus! Viele setzen den Anhieb nicht über die Rute, sondern es erfolgt eher ein kräftiges Anziehen der in der Hand liegenden Schnur. Beim Vertikalangeln erfolgt dagegen alles über die Rute: das Abklopfen des Gewässergrundes, das Heben und Senken der Montage/ des Köders, das Erspüren des Bisses und der Anhieb! Daher sollte die Rute eher eine Spitzenaktion haben, straff oder auch brett-hart sein! Man könnte auch sagen, dass je härter die Rute ist, man umso weniger Hänger und Verluste hat! Beispiel dazu sei die Catfire Inliner genannt: Selbst ein Fisch ü 2m bringt diese Rute nicht wirklich durchgebogen! Dafür hat man aber jederzeit „Voll-Kontakt“, spürt alles, von der Beschaffenheit des Untergrundes bis hin zum leichten Spielen an dem 400 Gramm Köder samt 250 Gramm Kopf!
Welches Ködergewicht wollen, müssen wir einsetzen? Klopfen – Vertikal?
Fast schon in den beiden Fragen oben beantwortet: So leicht wie möglich, so schwer wie nötig! Beim oder während des Klopfens werden nahezu alles Wasserschichten beangelt, man richtet sich nach dem/ den steigenden Fisch/ -en. Daher kann leichter geangelt werden als beim Vertikalangeln. Hier ist man immer am Grund, sucht den Gewässerboden nach Fischen ab. Deswegen wird hier deutlich schwerer geangelt, vor allem in fließenden Gewässern mit mittlerer bis starke Strömung. Logisch, je länger die Strecke von der über Wasser waagerecht gehaltenen Rute bis hin zum Köder, umso größer, länger ist die Angriffs- „Fläche“ für die Strömung. Schnell hat man durch den Druck des Wassers einen Schnurbogen, was die Kontrolle des Köders ungemein erschwert! Es kommt alles gedämpft bei uns an, aber genauso gedämpft wird ein vermeintlich kräftiger Anhieb! Wenn bei einer Angeltiefe von z. B. 9m an die 12m und mehr Schnur draußen ist, hat man eigentlich schon verratzt!
Sind viele Hindernisse im Wasser, von denen wir den/ die Fische im Drill fernhalten müssen?
Dann müssen doch eher die „brachialen Prügel“ mit ins Boot! Also Ruten mit starkem Rückgrat, straffer bis hin zur Spitzen-Aktion!
Welche Rolle? Stationär- oder Multirolle? In diesem Fall meiner Meinung nach keine Glaubens-Frage! Mit einer Multi kann man viel schnell und vor allem kontrollierter Schnur nachgeben, um den sich schnell ändernde Bedingungen anpassen zu können. Besonders beim Vertikalangeln ein absolute Muss! Wenn unsere Montage auf einmal 50cm über den Köpfen des oder der Waller baumelt, weil am Gewässergrund eine Senke oder Rinne sich befindet, ist das Öffnen des Schnurbügels an der Stationärrolle zu langsam und umständlich! Da ist die Schiebebremse oder die Daumen-Freigabetaste deutlichst schneller, um schnell die Schnur freizugeben, und das noch kontrolliert dazu! Daher werden oft Ruten mit dem speziellen Revolvergriff eingesetzt. Mittlerweile geht der Trend aber weg von dieser Griffform, die Ruten und werden sowohl für den einen als auch die anderen Rollentyp gebaut, auch mit der engeren Beringung! Als Alternative zu den beringten Ruten sind da noch die Inliner. Mehr als nur eine Alternative! Wer einmal solch eine Rute im Boot gehabt hat, der schätzt dieses „ringlos happy“. Kein Verheddern der Schnur im Boot, kein Ring, der an der Bootswand gekillt wird.
Auch kommen noch unsere Ruten-Empfehlungen, in Abhängigkeit vom Gewässertyp